Die größte Veränderung für die Freiwillige Feuerwehr Ruchsen sieht man gleich, wenn man die ehemalige Garage im alten Rathaus betritt. Dicht an dicht hängen die Einsatzuniformen in den neuen Spinden. „Bisher mussten die Kameraden ihre Einsatzkleidung immer zu Hause aufbewahren“, erzählt der Kommandant der Abteilung Ruchsen, Eberhard Thierl.
Das hat mit der Einweihung des neuen Feuerwehrmagazins, die am Sonntag stattfand, ein Ende. Die frühere Garage ist zu einem modernen Umkleideraum umgebaut worden. Durch einen Zwischenbau, in dem Platz für die Zentrale ist, ist er mit der neuen Garage, die neben dem Rathaus entstanden ist, verbunden. Hier findet nicht nur das betagte Tragkraftspritzenfahrzeug der Ruchsener Wehr seinen Platz, sondern es sind auch Lagermöglichkeiten für Einsatzgerät vorhanden.
Fortbestand „Damit wird ein großer Schritt auf dem Weg zur Umsetzung unseres Feuerwehrkonzeptes und insbesondere zum Fortbestand dieser Abteilung gemacht“, sagt Uwe Thoma, Kommandant der Möckmühler Gesamtwehr. Mit der Erstellung eines Feuerwehrkonzepts für ganz Möckmühl stand vor rund zehn Jahren die Ruchsener Wehr auf dem Prüfstand. Damals entschied man sich, die Freiwillige Feuerwehr in dem Teilort zu erhalten. „Eine Feuerwehr besteht nicht nur aus Einsatzzeiten“, stellt Bürgermeister Ulrich Stammer mit Nachdruck fest und betont den Wert von Kameradschaft und bürgerschaftlichem Engagement.
Rund 200 000 Euro wurden in den Neubau investiert. Darin enthalten sind die Erstellung der Außenanlagen und die Platzgestaltung vor dem Gebäude sowie rund 15 000 Euro für die Innenausstattung. Dass die Baukosten am Ende nur knapp 4000 Euro über den veranschlagten Kosten lagen, ist auch dem Einsatz der Feuerwehrkameraden zu verdanken, wie alle Redner betonten. „Bei 1600 Arbeitsstunden haben wir aufgehört zu zählen“, sagt Thierl.
Neben der Kombination aus Funktionalität und guter Gestaltung im historischen Ortskern von Ruchsen, stellten auch das Gelände, die beengte Zufahrtsmöglichkeit und der Anschluss an das denkmalgeschützte ehemalige Rathaus hohe Anforderungen, wie Architekt Joachim Huber vom Büro Huber Architekten-Partnerschaft berichtet. Als gelungen und optisch gefällig bezeichnet Stammer den fertigen Bau. „Hier, in zentraler Lage, wo das Feuerwehrhaus eines Ortes dieser Größe hingehört, wurden auch ein Dorftreff und Verbindungswege geschaffen“, betont Thoma.
Sicherheit Dass die Freiwillige Feuerwehr einem geordneten und geregelten Feuerwehrdienst nachgehen kann, ist für Ruchsens Ortsvorsteher Ralf Krämer von Bedeutung. „Mit dem Neubau ist auch für die Zukunft ein hohes Maß an Sicherheit in Ruchsen gewährleistet.“
Damit sich die Bürger noch sicherer fühlen können, hat der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Rauchmelder gesponsert und in den letzten Wochen Gutscheine für kostenlose Rauchmelder an alle Ruchsener Haushalte verteilt. Diese können jetzt beim Tag der offenen Tür im neuen Feuerwehrmagazin eingelöst werden. „Dann müssen wir vielleicht noch seltener ausrücken, aber uns soll?s recht sein“, sagt Thierl.
Bild: Symbolisch übergibt Architekt Joachim Huber (Mitte) den Schlüssel an Bürgermeister Ulrich Stammer (l.) und Kommandant Eberhard Thierl. (Foto: Alexandra Berk)