„Das Haus kann stehen bleiben, die Sanierung läuft“, erklärt die Hauseigentümerin. 2500 Liter Heizöl sind in den Keller einer Möckmühler Familie gepumpt worden. Der Lieferant verwechselte die Adressen und steckte den Schlauch auf den ausrangierten Stutzen ihres Hauses, der zur Entlüftung diente (wir berichteten).
„Der Fall hat für Aufsehen gesorgt“, erzählt die Möckmühlerin. Neugierige spazierten oder fuhren im Auto am Haus vorbei. „Das hat aber nach ein paar Tagen aufgehört.“ Viele drückten ihr Bedauern und Mitgefühl aus. Die Nachbarn interessierten sich für den Fortgang der Sanierung. „Die Anteilnahme war groß.“ Umfassend geht auch die Sanierung der betroffenen Kellerräume vonstatten.
Eine Gefährdung des Trinkwassers oder der Nachbargrundstücke besteht nicht, erläutert Diplom-Geologe Matthias Möller. Sein Ingenieurbüro in Neuffen bei Esslingen sei vom Schadensverursacher, der Firma des Öllieferanten, mit der Schadensaufnahme beauftragt worden. Und als Bauleiter sei er mit der Sanierung des Bodens betraut.
Die Bodenplatte der ans Haus grenzenden Garage wurde entfernt. Darunter befand sich der Keller des betroffenen Hauses. „50 Kubikmeter ölbelastetes Erdmaterial ist entfernt worden“, erklärt Möller. Es entstand eine Grube mit einer Tiefe von etwa 1,60 Metern.
„Wir haben Bodenproben entnommen und von einem Labor in Kassel analysieren lassen“, beschreibt der Geologe die zurückliegenden Arbeiten. „Nach vorliegenden Erkenntnissen liegt für Schutzgüter keine Gefährdung vor.“ Zu Deutsch: Für Mensch und Natur besteht keine Gefahr. „Es wird keine Nutzungseinschränkung geben.“
Die ölgetränkte Erde befindet sich in Containern. Ein Kran steht bereit, um die schwere Last zum Abtransport auf Lkw zu hieven.
Wie lange die Bodensanierung und das Herrichten der betroffenen Räume noch dauert, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Versicherungen sind im Moment mit der Schadensregulierung beschäftigt. Die Familie hofft, baldmöglichst ganz in ihr Haus zurückkehren zu können, das derzeit nur eingeschränkt nutzbar ist.