Die Regularien waren bei der Hauptversammlung der Güglinger Feuerwehr gerade zur Hälfte bewältigt, da kam Hektik auf. Nicht wegen der Tagesordnung - die Funkmelder ließen die Floriansjünger aufspringen. „Disco-Nebel“ hatte in der Herzogskelter blinden Alarm ausgelöst.
122 Feuerwehrleute gehören den Abteilungen Güglingen, Frauenzimmern und Eibensbach an, berichtete Stadtbrandmeister Manfred Rapp als Gesamtkommandant: 94 Aktive, 14 in der Altersabteilung und genauso viele in der Jugendfeuerwehr.
Die Zahl der Einsätze bezifferte er mit 32. Darunter 20 technische Hilfeleistungen, die von Verkehrsunfällen über Windbruch, Wasser im Keller, ausgelaufenes Heizöl bis zur Bergung einer toten Person reichten. Insgesamt sieben größere und kleinere Brände und letztlich fünf blinde Alarme beschäftigten die Floriansjünger. Lehrgänge und die Teilnahme an Leistungsübungen prägten den Feuerwehr-Kalender. Hinzu kam die Präsenz bei 31 innerörtlichen und zwölf überörtlichen Veranstaltungen.
Der Kommandant ist zuversichtlich, dass das neue Feuerwehrgerätehaus im Herbst eingeweiht werden kann. Er beklagte sich über manchmal mangelndes Verständnis für die Wehr. Die Kameraden seien schließlich rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter für Hilfeleistungen bereit, manchmal mit dem Risiko, die eigene Gesundheit oder gar das Leben aufs Spiel zu setzen.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Harald Zeyer unterstrich die Worte Rapps: „Wir sind kein Verein, sondern für Brandschutz und Hilfeleistungen verantwortlich.“ Er bescheinigte der Güglinger Wehr einen guten Ausbildungsstand der Aktiven und im Nachwuchsbereich.
Bürgermeister Klaus Dieterich lobte die Brandbekämpfer: „Der freiwillige Einsatz für die Allgemeinheit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie geben ein gutes Bild in der Gemeinschaft ab.“ Den Bau des Feuerwehrhauses rechtfertigte er als gute Zukunftsinvestition.
Jugendfeuerwehrwart Bertram Karcher gab einen Einblick in die Nachwuchsarbeit. Im vierten Jahr nach der Gründung zählt die Jugendfeuerwehr 14 Mitglieder, darunter ein Mädchen. Mittlerweile sind zwei in den aktiven Dienst gewechselt. „Die Unterstützung von außen fehlt uns ein bisschen“, kritisierte Karcher und wünschte sich, dass die aktiven Wehrmänner häufiger zu den Übungsdiensten der Jugend kommen, um Erfahrungen weiterzugeben.
Als Karl-Heinz Hentschke der Versammlung die Entlastung der Feuerwehr-Führungsriege per Handzeichen abgenommen hatte, schlugen die Piepser Alarm. Die Hälfte der Feuerwehrleute sprang auf. Die Zabergäunarren konnten sich bei der Hauptprobe unfreiwillig von der schnellen Einsatzbereitschaft der Floriansjünger überzeugen - und bedankten sich mit Freikarten für ihre Aufführungen.
Beförderungen und Ehrungen:
Die Gruppenführer-Lehrgänge sind erfolgreich absolviert, und so stand bei drei Kameraden einer Beförderung nichts im Wege: Frank Neubauer, Heiko Kübler und Bertram Karcher wurden bei der Feuerwehr-Hauptversammlung in Güglingen zu Löschmeistern berufen. Nach fünfjähriger Zugehörigkeit ist Patrick Schaber jetzt Oberfeuerwehrmann.
25 Jahre sind Bernd Bäzner, Hans Herzog, Manfred Küstner und Klaus Jesser im aktiven Dienst. Seit 40 Jahren bei der Feuerwehr ist Konrad Jänsch. Nach 35 aktiven Dienstjahren war er 2001 in die Altersabteilung übergewechselt. Noch länger, nämlich 60 Jahre, ist Günter Jesser dabei: Nach 33 Dienstjahren ging er 1978 in die Altersabteilung und gehört dem „vierten Zug“ bis heute an.
Für ihre jahrzehntelange Tätigkeit im Ausschuss wurde Heinz Jesser, Ulrich Hering und Andre Schötteldreier Dank ausgesprochen. Volker Zeh, Florian Schellenberger und Heiko Kübler sind ihre Nachfolger in dem Gremium.