Von der Schlangenjagd über Brandeinsätze bis zur Unfallhilfe - auf die sieben Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen war im vergangenen Jahr wie gewohnt Verlass. Bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr in Rohrbach ließen die Helfer ihre Einsätze Revue passieren.
Der 18. Mai 2004 - den Tag wird keiner der Beteiligten so schnell vergessen. Anruf einer Kioskverkäuferin: Am Elsenzer See ist eine zwei Meter lange Schlange gesichtet worden. In Mannschaftsstärke rückt die Elsenzer Wehr aus, macht sich auf die Suche nach dem Reptil. Experten der Stuttgarter Wilhelma durchkämmen das Gelände, eine Wärmebildkamera kommt zum Einsatz. Keine Spur von der Schlange. „Sie ist wahrscheinlich erfroren“, vermutet Stadtkommandant Reinhard Frank. Es war der wohl spektakulärste Einsatz im vergangenen Jahr und doch nur einer von vielen. Insgesamt 92-mal wurde die Eppinger Feuerwehr zu Hilfe gerufen, berichtete Frank bei der Hauptversammlung in der Rohrbacher Gießhübelhalle. Hausbrände waren zu löschen, überschwemmte Straßen vom Geröll zu räumen, Verletzte nach einem Verkehrsunfall aus den Wracks zu befreien. Im Vergleich zum Jahr 2003, als die Abteilungswehren 132-mal ausrückten, ist die Zahl der Einsätze zurückgegangen. Ein Grund: Im extrem trockenen Sommer 2003 waren viele Brände zu löschen gewesen. Zudem gibt es eine statistische Verzerrung, weil das Berichtsjahr ausnahmsweise nur zehn Monate umfasste.
Viele Feuerwehrleute halten der Truppe schon seit Jahrzehnten die Treue. So wurden Leonhard Schäfer, Ulrich Gebhard, Heinz-Jürgen Hörn, Klaus Gebhard und Ulrich Kaltenmaier für 25 Jahre Dienstzeit geehrt, Gerd Ott ist sogar seit 40 Jahren dabei. Auch von Nachwuchssorgen werden die Floriansjünger nicht geplagt. Neben 300 Aktiven, 83 Mitgliedern der Altersmannschaft und 33 Musikern der Mühlbacher Feuerwehrkapelle verstärken 69 Jugendfeuerwehrleute die Truppe. Eine vorbildliche Nachwuchsarbeit, findet nicht nur Klaus Holaschke. „Um die Eppinger Feuerwehr ist mir nicht bang“, sagte der Oberbürgermeister in seinem Grußwort. Besonders wichtig, so Holaschke, sei eine gute Ausrüstung der Wehr.
Ganz oben auf der Wunschliste: ein Rüstwagen für die Abteilungswehr der Zentralstadt. Die 390 000 Euro teure Neuanschaffung soll ein fast 30 Jahre altes Fahrzeug ersetzen. Der Anteil der Stadt ist im Haushalt vorgesehen, doch Zuschüsse von Land und Kreis lassen noch auf sich warten. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann warnte in seiner Ansprache vor allzu optimistischen Erwartungen. Allein 13 Anträge für neue Feuerwehrautos und zwei Anfragen für Baumaßnahmen an Gerätehäusern stapelten sich im Landratsamt. Um alle Wünsche zu erfüllen, „wären allein im Landkreis Heilbronn 1,2 Millionen Euro nötig“, rechnete Hansmann vor. „Ich gehe davon aus, dass wir diese Summe nicht bekommen werden.“
Foto: In Eppingen geehrt: Leonhard Schäfer, Ulrich Gebhard, Heinz-Jürgen Hörn, Ulrich Kaltenmaier und Gerd Ott mit OB Klaus Holaschke. (Foto: Hettich)