Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Rückblick Gesamtübung am 27.09.2024

Abstattvon D.Ehmer, Feuerwehr Abstatt

Am 27.09.2024 stand unsere dritte Gesamtübung in diesem Jahr an.

Auch diese Gesamtübung wurde von 2 Führungskräften der Feuerwehr gemeinsam mit dem DRK geplant. Der Rest der Mannschaft wusste im Vorfeld nichts über das geplante Übungszenario. Dadurch hatten alle den größtmöglichen Übungseffekt, da sich niemand im Vorfeld Gedanken zum Ablauf machen konnte.

Als Alarmstichwort wurde uns eine starke Rauchentwicklung in der Wildeckhalle gemeldet.

Der Einsatzleiter begab sich mit dem MZF (Mehrzweckfahrzeug) an die Einsatzstelle. Bei Eintreffen wurde der Einsatzleiter bereits von einer großen Menschenmenge empfangen. Es standen ca. 20 Passanten vor der Wildeckhalle, die Statisten sorgten so für ein realistisches Chaos, was die ersten Einsatzkräfte sichtlich forderte, die Lageerkundung dieser ausgeprägten Lage wurde dadurch erschwert. Ursache für den Brand waren Arbeiten im Dachbereich. Zwei Arbeiter befanden sich verletzt noch auf dem Dach, der gesamte Innenbereich der Halle war bereits komplett vernebelt und es befanden sich noch eine größere Anzahl Personen in der Halle.

Im MZF wurde direkt nach Eintreffen die Einsatzleitung aufgebaut und von dort aus wurden alle anrückenden Einsatzkräfte an ihre Position geleitet.

Das direkt nach dem MZF eingetroffene TLF (Tanklöschfahrzeug) wurde direkt auf dem Wildeckhallenparkplatz vor dem Haupteingang aufgestellt, somit konnte der Angriffstrupp unter Atemschutz sofort über den Haupteingang die Personensuche im Foyer, den Toiletten und der Halle übernehmen.

Als Besonderheit bei dieser Übung waren auch überörtliche Kräfte real anwesend und nicht nur fiktiv alarmiert. So kam die Feuerwehr Untergruppenbach zur Unterstützung mit dem Kommandowagen und dem HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) angefahren. Auch eine Drehleiter aus Heilbronn-Biberach war real auf Anfahrt.

Die Feuerwehr Untergruppenbach wurde am hinteren Ende der Wildeckhalle auf der Schozachstraße in Stellung gebracht. Die Feuerwehr Untergruppenbach übernahm unter Atemschutz das Absuchen der kompletten Umkleidekabinen. Der hintere Sportlereingang war jedoch von unserer verschlossenen Übungstüre versperrt. Somit musste diese Türe zuerst mit Türöffnungswerkzeug geöffnet werden. Anschließend war der Weg zu den Umkleidekabinen frei.

Als letzte Bereiche waren nun noch die Tribüne und der Dachbereich frei. Daher wurde das HLF der Feuerwehr Abstatt zusammen mit der Drehleiter aus Heilbronn im Eingangsbereich der Wildeckhalle auf der Schozachstraße positioniert.

Die Wasserversorgung für die Drehleiter wurde ebenfalls durch das HLF sichergestellt.

Durch diese Aufteilung waren alle Hallenbereiche abgedeckt und es konnte zeitgleich auf einer großen Fläche abgesucht werden, ohne dass sich die Einsatzkräfte gegenseitig beeinflussten. Aufgrund der großen Ausprägung der Einsatzstelle und den vielen Kräften wurde die Einsatzstelle vom Einsatzleiter in zwei Abschnitte unterteilt, im vorderen Bereich der Halle übernahm ein Zugführer aus Abstatt die Koordination und im hinteren Bereich der Halle ein Zugführer aus Untergruppenbach.

Da auf dem Parkplatz keine Hydranten zur Verfügung standen und das Hydrantennetz durch die restlichen Fahrzeuge schon sehr beansprucht war, wurde die Wasserversorgung für das TLF durch den GW-T (Gerätewagen Transport) sichergestellt. Hierzu wurde eine Tragkraftspritze an der Schozach positioniert und Wasser aus dieser über Schläuche zum TLF gefördert.

Parallel zum Absuchen des Inneren der Halle wurde anschließend vom TLF noch ein Wasserwerfer vor dem Eingangsbereich in Stellung gebracht, wodurch der Dachbereich abgelöscht werden konnte.

Nachdem die Drehleiter die beiden Personen vom Dach gerettet hatte, wurde auch mit dieser eine Brandbekämpfung im Dachbereich eingeleitet.

Der Rettungsdienst richtete während dessen einen Patientensammelplatz im Bereich der Chemotechnik ein, dort war genügend Platz vorhanden, um die große Menge an betroffenen zu sichten und zu versorgen.

Die enorme Anzahl von Patienten stellte alle beteiligten vor eine große Herausforderung. Man hat schnell gemerkt, dass bedingt durch die große Patientenanzahl keine individuelle Behandlung mehr möglich war. Hier arbeiteten der Rettungsdienst und die Feuerwehr Hand in Hand, es wurden nach engen Absprachen alle freien Personen der Feuerwehr zur Unterstützung dem Rettungsdienst zur Seite gestellt.

Am Ende konnten 80 Statisten erfolgreich gesichtet und behandelt werden. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden, die diese Übung sehr realistisch gestaltet haben!

Nach mehrmaligem Absuchen aller Bereiche und Ablöschen des Brandes wurde mit 4 Lüftern die Halle belüftet und vom Rauch befreit.

Über die Übung verteilt gab es am MZF mehrere Besprechungen mit allen Führungskräften der Feuerwehren und dem Rettungsdienst, um sich gemeinsam über die aktuelle Lage auszutauschen.

Nachdem die Halle rauchfrei war, konnte die Übung erfolgreich beendet werden. Im Nachgang konnten alle beteiligten incl. den Statisten in der Wildeckhalle gemeinsam etwas trinken und Pasta essen.

Ein großes Dankeschön an Katha und Peter seitens der Feuerwehr für die gemeinsame Planung und Organisation der tollen Übung und an Heiko für die fotografische Begleitung!

Und zu guter Letzt ein Danke an alle Angehörigen des Rettungsdienst (40 Teilnehmer verteilt auf 14 Fahrzeuge des DRK und 3 Fahrzeuge des ASB, sowie 10 Helfer der Mimengruppe des DRK). Aber auch seitens der Feuerwehr ein großes Dankeschön an die Kameraden aus Untergruppenbach und Heilbronn-Biberach. Es war super, dass wir hier gemeinsam üben konnten und die Zusammenarbeit für einen realen Einsatz ausgebaut werden konnte!

Besonders schön war auch die Anwesenheit von 2 Personen des Polizeireviers Weinsberg als Beobachter der Übung, auch hier konnten im Nachgang wichtige Erkenntnisse und Informationen ausgetauscht werden.

Die Übung hat gezeigt wie wichtig eine gute Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen ist, um eine solche große Einsatzlage ab zu arbeiten. Nur gemeinsam ist es möglich eine solche Lage zu bewältigen, auch wenn in Realität noch weitaus mehr Personal aller Organisationen anwesend gewesen wären.

Abschließen möchte ich den Bericht mit einem Dankeschön an die Gemeinde Abstatt für die Unterstützung bei der Übung und natürlich an alle Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Abstatt, dass ihr euch die Zeit für die Übung genommen habt!