Die Rohrbacher Feuerwehr erhält einen 50 Quadratmeter großen Anbau. Dafür nimmt die Stadt 260 000 Euro in die Hand.
und 260 000 Euro investiert die Stadt Eppingen in die Ertüchtigung des Feuerwehrhauses in Rohrbach. „Am Ende haben wir ein zukunftsfähiges, den heutigen Anforderungen entsprechendes und funktionales Feuerwehrhaus“, freut sich Abteilungskommandant Samuel Müller.
Lebensgefährlich: Umziehen in der Fahrzeughalle
Das Gebäude aus dem Jahr 1965 genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr, etwa nach Geschlechtern getrennten Umkleidemöglichkeiten. „Bislang ziehen wir uns in der Fahrzeughalle um und das ist heute nicht mehr zulässig“, so Müller. „Außerdem birgt das beim Ausrücken große Gefahren“, ergänzt Kommandant Thomas Blösch. Denn es könne immer passieren, dass das Fahrzeug die Halle verlässt und immer noch Einsatzkräfte zu Fuß in die Halle kommen.
Nach der abgeschlossenen Sanierung gehört diese Gefahrenquelle der Vergangenheit an, der Zugang zum Feuerwehrhaus wird über die im neuen Anbau untergebrachten Umkleidekabinen erfolgen.
Ist das Pfarrgässchen nun zu eng?
„Der Anbau ist knapp 50 Quadratmeter groß“, erläutert Thomas Frey vom städtischen Hochbauamt, der den Anbau in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr geplant hat. „Es hat sich angeboten, das Bestandsgebäude um diesen Anbau zu erweitern, die Fläche war frei und befand sich in städtischem Eigentum.“
Skeptikern, die eine Verengung des Pfarrgässchens befürchten, nimmt Frey den Wind aus den Segeln. „Der Anbau ist die Verlängerung der Toilettenanlage und nimmt dem Verbindungsweg zur Kirche nichts weg.“
Das wird alles neu - und das nicht
Die Umkleiden, getrennt nach Frauen und Männern, erhalten jeweils eine eigene Dusche und ein Waschbecken. An den neu geschaffenen Umkleidebereich schließt sich der Unterrichts- und Schulungsraum an, der in seiner jetzigen Form erhalten bleibt. Technik und Akustikdecke werden erneuert. Die Küche, die komplett saniert wird, bleibt an ihrem angestammten Platz, dahinter entstehen ein Technik- und ein Büroraum. „Im gesamten Gebäude wird die Elektrik ergänzt oder erneuert.“ Beleuchtung, Türen und Tore der Fahrzeughalle werden ebenfalls erneuert.
Sobald die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind, geht es an den Innenausbau. Entschieden ist bereits, dass sämtliche Bodenflächen mit einem Kautschukbelag versehen werden und die Wände einen hellen Farbton erhalten. Dann wird noch geprüft, ob die Fenster ersetzt werden müssen. Teilweise sind Holzfenster auszubessern.
Von den Maßnahmen ausgeschlossen ist die Toilettenanlage, die bei Veranstaltungen in der Dreschhalle als Toilette für die Besucher genutzt wird. „Dieser Sanitärbereich ist etwa 15, 20 Jahre alt und noch gut“, findet Frey.
Feuerwehrleute packen selbst mit an
Erfreut zeigte sich der Architekt, dass die Rohrbacher Feuerwehrleute bei der Sanierung selbst Hand angelegt haben. „Die Abbrucharbeiten haben Samuel Müller und Dominik Veith großteils erledigt.“ Auch den großen Schlauchtrog in der Fahrzeughalle haben sie in Eigenregie entfernt.
Die Sanierung der Feuerwehrhäuser - neben Rohrbach wurden auch die Domizile in Adelshofen und Kleingartach zukunftsfähig gemacht - ist ein klares Bekenntnis zum jeweiligen Standort. „Wir plädieren schon immer dafür, dass die Eigenständigkeit der Abteilungen erhalten bleibt“, macht Blösch deutlich. „Denn so können wir die gesetzlichen Hilfeleistungszeiten am besten gewährleisten.“