Über 120 Einsatzkräfte und Beobachter aus vier Ortsverbänden des Technischen Hilfswerkes (THW), der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Heilbronn, des Arbeiter Samariter Bund (ASB) Heilbronn-Franken und des Verbindungskommandos der Bundeswehr Heilbronn (Stadt- und Landkreis) und etliche „gute Geister“ im Hintergrund übten am Wochenende in Heilbronn verschiedene Einsatzlagen welche im Falle eines Starkregenereignisses auftreten könnten. Hierzu reisten die Technischen Züge aus den Ortsverbänden Heidelberg, Oberhausen-Rheinhausen und Neunkirchen zur Rhein-Neckar-Übung 2015 an. Das diesjährige Szenario der Rhein-Neckar-Übung bezog sich auf eine angenommene Starkregenlage und die damit verbundenen Unterspülungen, Murenabgänge und Überschwemmungs-Szenarien.
Alte Essigfabrik beeindruckt Helfer. Die mit Abstand meisten Helfer und Rettungskräfte wurden in der Neckarsulmer Strasse auf dem Gelände der ehemaligen Essigfabirk eingesetzt. In den großzügig angelegten Katakomben der Fabrik mussten mehrere zu rettende Personen gefunden werden. Eingesetzt wurde hier die biologische Ortung des OV Heidelberg. Die tierischen Helfer durchsuchten die Kelleranlagen und fanden in kürzester Zeit die verletzten Personen, welche durch die fachmännische Hilfe des ASB und der Feuerwehr unter Mithilfe der Helfer des THW gerettet wurden. Nach der Rettung der Personen aus den Gewölben aus dem 19. Jahrhundert, stand noch das Absichern eines einsturzgefährdeten Bereiches der Kelleranlage mittels Einsatz Gerüst System (EGS) und vorheriger Beleuchtung der Einsatzstelle an. Durch die Weitläufigkeit der Kelleranlage trat hier unvorhergesehen der S6 der FK ebenfalls in Aktion um die Kommunikation mit den Helfern im Keller mittels Repeater des Digitalfunkgerätes sicherzustellen.
Pumpen in große Höhen. Etwas mehr Vorstellungskraft erforderte das Einsatzszenario beim Freibad Neckarhalde. Hier wurde mittels EGS das Auspumpen eines tiefgelegenen Kellers geübt. Als kleiner Nebeneffekt wurde hierfür zur Abkühlung ein Wasserfall installiert.
Rettung von Rollstuhlfahrern. Im Eisenbahnmusem des Heilbronner SEH wurde die Rettung von Personen aus einem Eisenbahnwaggon geübt. Da der Bahnsteig und die Bahnstrecke in der fiktiven Einsatzlage unterspült worden sind, mussten die Fahrgäste, z. T. Behinderte mit Rollstuhl, mittels EGS befreit werden. Es konnte durch die Unterstützung der Eisenbahner ein sehr realistisches Einsatzszenario dargeboten werden. Eine Zeitrafferkamera hielt den Aufbau des Gerüstes fest. Das Video steht in Kürze auf der Seite des Technischen Hilfswerkes OV Heilbronn zur Verfügung.
Beobachter begeistert. Zum ersten Mal dabei war auch das vor einigen Jahren gegründete Kreisverbindungskommando der Bundeswehr mit Beobachtern aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn. Die fünf Reservisten begleiteten die Einsatzkräfte den Tag über und lernten so die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten des THW kennen.
Führungsstelle leitet Einsätze. Um alle Einsatzszenarien zu koordinieren, nahm die FGr. Führung und Kommunikation den Betrieb des Meldekopfes und der Führungsstelle schon am Freitagabend auf. Durch die Herausforderungen der veralteten Fahrzeugübergangslösungen in Verbindung mit dem Digitalfunk waren hier Improvisationstalente notwendig und dies wurde von den Beteiligten der FGr. FK vorbildlich gelöst.
Versorgung nach der Übung. Das Team des OV Heilbronn um Jürgen Strenkert versorgte die Einsatzkräfte sowohl vor, während und auch nach der Übung vorbildlich.