„Für die erfolgreiche Rettung von eingeklemmten Personen aus verunfallten Fahrzeugen ist eine umfangreiche Kommunikation zwischen Feuerwehr und Notarzt unbedingt erforderlich!“
Dieses Fazit stand im Mittelpunkt eines eintägigen Seminars für patientengerechte Rettung bei der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen am Samstag, den 19. Mai 2007. Weitere Teilnehmer waren außerdem die DRK-Ortsgruppe aus Zaberfeld sowie einige Kameraden der FF Brackenheim.
Reiner Stuber vom Ausbildungsteam der Firma Weber-Hydraulik und der Leitende Notarzt Dr. Wolfgang Balz referierten zunächst über die Standard-Einsatz-Regeln bei Verkehrsunfällen, wobei sie sich durch ihre enormen praktischen Erfahrungen im technischen bzw. im medizinischen Bereich hervorragend ergänzten.
Laut Stuber sollte die eigentliche Rettung einen Zeitrahmen von 20 Minuten nicht überschreiten, so dass nach der „Golden hour of shock“ jeweils 20 weitere Minuten für die Alarmierung/Anfahrt sowie den Abtransport der Verletzten eingeplant werden könne und somit eine klinische Versorgung innerhalb einer Stunde nach dem Unfall gewährleistet sei. „Ob nun aber möglichst schnell oder schonend gearbeitet werden muss, liegt im Ermessen des Notarztes. Deshalb ist die Kommunikation zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst enorm wichtig“, schärfte Dr. Balz den Seminarteilnehmern ein. Weitere Themenschwerpunkte der theoretischen Ausbildung lagen zum einen in der modernen Fahrzeugtechnologie und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten bei der Rettung, sowie zum anderen in der Vorgehensweise des „Inneren Retters“, der sowohl die medizinische Erstversorgung als auch wichtige Sicherheits- und Unterstützungsaufgaben übernehmen muss.
Beim praktischen Teil am Nachmittag wurden dann drei verschiedene Einsatzsituationen simuliert. Die Aufgabe der einzelnen Gruppen aus Feuerwehrangehörigen und Rettungssanitätern bestand jeweils darin, eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug in Normallage, Seitenlage bzw. Dachlage zu befreien. Vor allem in den beiden letztgenannten Fällen muss besonders effizient und schnell gehandelt werden, um ein möglicherweise auftretendes Hängetrauma des Fahrers verhindern zu können. Diese und weitere Erläuterungen der beiden Ausbilder trugen dazu bei, dass sämtliche Teilnehmer ihre Kenntnisse in patientengerechter Rettung auffrischen bzw. erweitern konnten und damit nun bestmöglich auf die verschiedensten Situationen im Ernstfall vorbereitet sind.
Besonderer Dank gilt daher den Seminarleitern Reiner Stuber und Dr. Wolfgang Balz, die sich regelmäßig mit viel Engagement und Zeitaufwand für die Weiterbildung von Feuerwehr und Rettungsdienst und damit letztendlich für die Belange jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers einsetzen.