Ein Seminar der besonderen Art fand am 04. Juli in Weinsberg statt. Aufgrund des immer weiter zunehmenden Schwerlastverkehrs auf Bundes- und Landstraßen wurde die Idee geboren auch nicht autobahnnahen Feuerwehren die Möglichkeit zu geben, sich über aktuelle Rettungsgrundsätze und Techniken im Bereich der LKW-Rettung zu informieren.
Das Weinsberger Ausbilderteam „Technische Hilfeleistung“ unter der Leitung von Heiko Frank und Rolf Zöller, beide mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistung, hatten für diesen Tag ein interessantes Ausbildungskonzept auf die Beine gestellt. Den zahlreich anwesenden Führungskräften der Feuerwehren aus Abstatt, Obersulm, Löwenstein und Wüstenrot, wurde zunächst in theoretischer Form anhand einer Präsentation die unterschiedlichen Bauformen von Fahrerkabinen sowie die daraus resultierenden Ansatzpunkte bei der technischen Rettung verdeutlicht. Ebenso wurde auf taktische Gesichtspunkte wie richtiges Erkunden und Aufstellen der Einsatzfahrzeuge eingegangen. Auch der medizinische Bereich z.B. die verschiedenen Verletzungsmuster bei LKW-Unfällen wurden beleuchtet. Grund-legende Gefahrenpunkte konnten anhand eines aktuellen Fahrzeuges in Augenschein genommen werden Hierbei lag der Fokus auf die Lage und Anordnung der Batterien sowie der Kraftststofftanks. Genauso wurde das Stillsetzen des Motors mit einem CO²-Löscher demonstriert.
Im zweiten Teil des Seminars konnten die Teilnehmer an zwei LKW-Kabinen die zuvor vermittelten Ausbildungsinhalte in praktischer Form umsetzen. Schnell war klar dass die Einsatzkräfte bei Unfällen mit LKW-Beteiligung vor ganz besondere Probleme gestellt werden. Schon allein die Größe und Abmessung der Fahrzeuge kann den Einsatz schwierig gestalten. In zwei Gruppen eingeteilt, wurde neben der medizinischen Rettung einer verletzten Person unter Einsatz von Spineboard und der Schaufeltrage, auch das Einsetzen der verschiedenen Rettungsgeräte an den einzelnen Ansatzpunkten ausgiebig geübt. Die richtige Schnitttechnik sowie überlegtes Einsetzen von Rettungszylindern war ebenfalls Bestandteil der Ausbildung. Die Ausbilder zeigten aber auch alternative Zugänge zur Fahrerkabine mit Blechaufreißer und Rettungssäge auf. Anschaulich wurden auch die Folgen von nicht sachgemäßem Einsatz von Schere und Spreizer demonstriert.
Das Fazit der Abschlussbesprechung war durchweg positiv. Einhellige Meinung der Seminarteilnehmer war, dass dieses Seminar öfter angeboten werden sollte. Bei entsprechendem Interesse wäre dies durchaus denkbar, waren sich auch die Verantwortlichen einig.