Ein schönes Fest mit Bilderbuchwetter und eine Vorführung nicht nur fürs Auge, sondern auch für das Verständnis gab es beim diesjährigen Lindenblütenfest der Freiwilligen Feuerwehr in Hardthausen-Gochsen.
Ob es ein Besucherrekord war, darauf wollte sich Gochsens Abteilungskommandant Rainer Hasenfuß nicht festlegen. Aber es war ein Riesenfest mit zahlreichen Besuchern. Am ersten Tag begann alles wie immer mit einer gemütlichen Hocketse, die unter der alten Linde neben dem Feuerwehrmagazin, gegenüber dem Alten Forum viele Freunde fand. Die Neuheit, die im Magazin eingerichtete Floriansbar, wurde gleich zum Erfolg.
Am Sonntag waren wie immer zahlreiche Feuerwehrkameraden von anderen Wehren da, die zur Mittagessenszeit langsam von den Gästen ohne Uniform abgelöst wurden.
Am Nachmittag wurde es dann laut und turbulent. Die Leistungsgruppe der Hardthausener Gesamtwehr, bestehend aus Feuerwehrmännern der Abteilungen Gochsen, Kochersteinsfeld und Lampoldshausen, zeigten, was sie gelernt haben. Die Übung, so versicherte Einsatzleiter Thomas Engler, wurde nur einmal durchgesprochen, dann ging es aber auch schon los. Es wurde nichts einstudiert.
Zu Beginn gab der Floriansjünger mit Zugführerausbildung den Zuschauern die Gelegenheit, einmal zu erleben, wie es einem Feuerwehrmann geht, wenn er in ein brennendes Gebäude hinein will. Insbesondere Kinder und Jugendliche machten Gebrauch von dem Angebot und öffneten die Türe des Alten Forums.
Dicke Rauchschwaden, erzeugt von der wehreigenen Nebelmaschine verdeckten die Sicht. Schnell wurde allen klar, dass es nicht einfach sein kann, unter solchen Voraussetzungen den Brandherd oder gar Verletzte zu finden. Kaum hatte Thomas Engler seine Erklärungen abgegeben, ging es los. Die Einsatzwagen mit den für Laien komplizierten Abkürzungen fuhren mit Blaulicht und Martinshorn heran.
Die Menschenrettung hatte oberste Priorität. Es waren noch mehrere Personen im Gebäude, aus dem zweiten Stock klangen Hilferufe. Es gab keine Chance für die Helfer, über die Treppe in die oberen Stockwerke zu kommen. Eine Gelegenheit für Uwe Thoma, der mit seiner Mannschaft aus Möckmühl nach Gochsen gekommen war, die Wichtigkeit und die Funktionstüchtigkeit der Drehleiter unter Beweis zu stellen.
Ruckzuck waren zwei Mann an einem der oberen Fenster. Zunächst wurden zwei unverletzte Personen geborgen. Dann wurde gemeinsam mit den Rettern im Gebäude, die sich inzwischen bis nach oben durchgekämpft hatten, ein Verletzter auf die Drehleiter und mit dieser nach unten gehievt.
Ein beeindruckendes Schauspiel boten die Hardthausener den zahlreichen Zuschauern, denen die Gefährlichkeit eines Brandes und die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Feuerwehrmänner dabei überaus deutlich wurde. Rainer Hasenfuß, auch stellvertretender Gesamtwehrkommandant in Hardthausen, war zufrieden mit den Mannen.