Gemeinsame Übung: Die Freiwillige Feuerwehr Brackenheim und das Deutsche Rote Kreuz waren am Bleyle-Areal in der Maulbronner Straße im Einsatz.
Es ist kurz vor Feierabend am Samstagnachmittag auf der Großbaustelle der Firma Creativbau Böhringer auf dem Bleyle-Areal in Brackenheim, als der Kranführer aus seiner Gondel steigt, auf der Leiter abrutscht, auf ein Podest innerhalb des Gittermasten fällt und dort verletzt liegen bleibt. So lautet das Übungsszenario der Feuerwehrübung. Die „Hilfeschreie“ werden von Kollegen gehört, die sofort die Notrufzentrale verständigen. Von dort aus werden Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert und zur Unfallstelle beordert.
Mit mehreren Fahrzeugen vor Ort
Die Feuerwehr Brackenheim ist wenige Minuten später mit mehreren Einsatzfahrzeugen unter Führung ihres Kommandanten Peter Hügle vor Ort. Nach kurzer Klärung des Sachverhaltes wird das Drehleiterfahrzeug positioniert. Zeitgleich erfolgt schon der gesicherte Aufstieg eines Feuerwehrmannes auf der Außenseite des Kranmastes.
Der Helfer kommt relativ schnell beim Verletzten an, kann dessen Lage stabilisieren und absichern. Mittlerweile ist auch die Drehleiter mit einem Führer und einem Notarzt im Korb in rund 21 Metern Höhe angekommen. Der Verletzte kann vom Arzt versorgt und zur Rettung vorbereitet werden.
Dazu hat der zuerst aufgestiegene Helfer entsprechendes Gurt- und Seilmaterial mit nach oben genommen und ein Abseilen des Verletzten mit den Kollegen am Boden vorbereitet. Hierbei stellte sich die Frage, warum der Verletzte nicht einfach mit der Drehleiter nach unten gebracht wird. Der Verantwortliche des Drehleiterwagens, Oliver Pirgl erklärt: „Der Korb ist zwar für drei Personen ausgelegt, aufgrund des Neigungswinkels der Drehleiter wäre hier aber das zulässige Gewicht überschritten.“
Verletzte werden gerettet
Das „Abseilen“ des Verletzten verläuft dann auch schnell und sicher. Die Person kann zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus verbracht werden. Während der Rettung des Kranführers ist es innerhalb der Baustelle zu einem weiteren „Unfall“ gekommen. Ein Arbeiter ist in der Dunkelheit einen Schacht hinuntergestürzt. Auch er ruft um Hilfe. Die bereits anwesende Feuerwehr kann die Person mit Hilfe einer Wärmebildkamera ausfindig machen und zur Versorgung aus dem Schacht retten.
Die anwesenden Rettungssanitäter kümmern sich umgehend um den Verletzten. Feuerwehrkommandant Hügle zeigt sich zufrieden und lobt die Arbeit seiner Männer. „Nur durch ständige Übungen können wir Erfahrung für den Ernstfall sammeln und uns verbessern.“
Interessierte Beobachter der gelungenen Übung sind auch der Brackenheimer Bürgermeister Rolf Kieser und Böhringer-Geschäftsführerin Susanne Krueger, die dann auch die Feuerwehrmänner zu einer Stärkung einlädt.
Ergänzung der Feuerwehr Brackenheim:
Kernthema bei dieser Übung war der Einsatz der im Aufbau befindlichen Absturzsicherungsgruppe. In dieser Gruppe sind mehrere Kameraden der Abteilung Brackenheim mit den absolvierten Lehrgängen „Grundkurs Absturzsicherung“ und „Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen“ engagiert. Hauptaufgaben sind die Eigensicherung der Einsatzkräfte, z.B. bei Arbeiten auf Dächern nach einem Sturmschaden, und die Patientenrettung, z.B. bei Bauunfällen. Das Material ist auf dem HLF 20/16 und der DLA(K) 23/12 (2x Gerätesatz Absturzsicherung und Gerätesatz Rollgliss bzw. demnächst Flaschenzug) fest verlastet und somit jederzeit an der Einsatzstelle vor Ort. Die Gruppenmitglieder dienen auch als Multiplikatoren innerhalb der Feuerwehr Brackenheim.
Vielen Dank an die Firma Böhringer für das unkomplizierte zur Verfügung stellen des Objekts und der Mimen.