Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Rekordjahr für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Rappenau

Bad Rappenauvon Nicole Theuer, HSt

Einsatzzahlen auf Rekordniveau, sich wandelnde Herausforderungen und marginal sinkende Mitgliederzahlen: Das waren die Schlagworte, die bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau in der Grombacher Schlossberghalle öfters zu hören waren. 217 Mal mussten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr ausrücken, darunter auch über 80 Mal zu Einsätzen, bei denen kein feuerwehrtechnisches Handeln erforderlich war.

„Solche Alarmierungen schaffen irgendwann Frust bei den Einsatzkräften“, erklärt Kommandant Felix Mann im Gespräch mit der Kraichgau Stimme. „Ein Einsatz ist für uns immer auch die Bestätigung, dass wir was tun können, dass wir helfen können und das Erlernte zur Anwendung kommt.“ In diesem Zusammenhang weist Mann darauf hin, dass „das Risiko, bei einer Fahrt unter Sondersignalen zu verunglücken, 17-fach höher ist. Die Gefahr, tödlich zu verunglücken, ist viermal so hoch.“ Deshalb ist es auch seiner Sicht notwendig, „die Faktoren, die zu Fehlalarmen führen, zu reduzieren.“ Deshalb sei es auch wichtig, die Menschen zu sensibilisieren.

„Die technischen Regeln sehen vor, dass es überall dort, wo eine Brandmeldeanlage installiert ist, es einen Brandschutzbeauftragen geben muss. Eine seiner Aufgaben ist es, seine Mitarbeiter zu schulen.“ Etwa darin, dass kein Wasserdampf unter den Meldern erzeugt wird, dass niemand Haarspray in Richtung der Melder sprüht oder auch Essen so rechtzeitig von der Wärmequelle genommen wird, dass es zu keinen Unfällen kommt. „Denn in der Regel sind diese Einsätze kostenpflichtig und da ist man schon mal schnell mit 1500 bis 2000 Euro dabei.“

Mit Sorge blickt Mann auf die steigenden Einsatzzahlen. „Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr verzeichnen wir bereits eine Steigerung um 29 Prozent.“ Er verdeutlicht aber auch: „Die Belastbarkeit wächst mit Zunahme der Belastung.“ Doch wann ist die Belastungsgrenze erreicht? Für Mann eine schwierige Frage. „Wir haben beispielsweise Kleinstschleifen. Damit können wir die Einsatzhäufigkeit ein bisschen steuern und nicht jeder wird bei jedem Einsatz alarmiert.“ Erfreut ist Mann, dass „in der Verwaltung zwei neue Mitarbeiter eingestellt worden sind, die in der Feuerwehr aktiv sind und nun mit uns ausrücken.“ Oberstes Credo sei jedoch, „wir müssen das System vor der Aus- und vor allem der Überlastung schützen.“

Neben Dankesworten hatte OB Sebastian Frei auch eine gute Nachricht mitgebracht: „Die Entschädigungssatzung wird angepasst, wir warten nur noch auf die Empfehlungen des Kreises.“ Er bat die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eindringlich, „wenn Sie mit den Belastungen nicht fertig werden, vertrauen Sie sich Ihrem Abteilungskommandanten oder unserem Kommandanten an. Es gibt Strukturen und Hilfsangebote, um mit diesen Belastungen fertig zu werden.“ In diesem Zusammenhang betonte der Rathauschef: „Wir sind alle sehr dankbar, dass Sie diesen Dienst verrichten und Ihre Freizeit einsetzen. Das kommt der Allgemeinheit zugute.“

Keinen Hehl machte Frei daraus, dass er wisse, dass es hinsichtlich des Neubaus des Feuerwehrhauses in der Kernstadt eine gewisse Erwartungshaltung gebe. „Wir haben das Grundstück erworben, doch wir sind mit dem Neubau des RappSoDie personell und finanziell sehr stark eingespannt. Trotzdem haben wir die Feuerwehr nicht vergessen. Wir treiben das planerisch soweit als möglich voran.“ Allerdings, „in die Umsetzung können wir erst gehen, wenn wir uns das personell und finanziell leisten können.“ Angesichts der anstehenden Aufgaben, etwa der Ersatzbeschaffung eines Kommandowagens und eines Bootes für die Abteilung Heinsheim, konstatierte Frei, „es steht noch Vieles an. Ich freue mich auf das, was kommt und danke für das, was war.“