Es war ein besonderer Augenblick in der Mühlbacher Bürgerhalle. Zu Ehren von Reinhard Frank, der vom Deutschen Feuerwehrverband das selten vergebene Goldene Ehrenkreuz erhalten hatte, erhoben sich die Feuerwehrleute aus Eppingen und den Stadtteilen, um dem Ehrenstadtkommandanten lang anhaltenden Beifall zu spenden. Frank, seit über 45 Jahren Mitglied der Kernstadtwehr, war sichtlich bewegt, denn die Führungsspitze hatte die Ehrung bis zuletzt geheim gehalten.
Bescheiden "Ich weiß nicht, ob ich die Ehrung überhaupt verdient habe", so der Gründer der Eppinger Jugendfeuerwehr. Für ihn sei sein Engagement immer selbstverständlich gewesen. "Mit dieser Ehrung können wir die Lebensleistung von Reinhard Frank nur annähernd würdigen", so Reinhold Gall, seit wenigen Monaten Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn (KFV). "Er ist ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele, mit dieser Auszeichnung können wir unsere Wertschätzung einigermaßen ausdrücken." Frank ist das erste Mitglied der Eppinger Wehr, das diese besondere Würdigung erhalten hat.
Gall konnte nicht nur Frank eine Ehrung ans Revers heften. Mühlbachs Abteilungskommandant Bernd Reimold erhielt vom KFV-Vorsitzenden die bronzene Feuerwehrehrennadel ausgehändigt. "Wir legen bei Ehrungen generell einen sehr strengen Maßstab an, bei uns kann man nicht eintreten, passiv sein und dann eine solche Ehrung erhalten", verdeutlichte Gall in seiner Laudatio. Den hohen Stellenwert der Freiwilligen Feuerwehren in der Kernstadt und ihren Stadtteilen unterstrich auch Oberbürgermeister Klaus Holaschke. Er sprach zahlreiche Ehrungen für 25- und 40-jährigen aktiven Dienst aus und übernahm 16 Jugendliche per Handschlag von der Jugendfeuerwehr in den aktiven Feuerwehrdienst.
Durch diese Verstärkung steigt die Zahl der Aktiven auf 321 Feuermänner und -frauen. Eppingen gehört mit dieser Stärke zu den größten Wehren im Landkreis. 77 Jugendliche, darunter elf Mädchen, bereiten sich in den Jugendfeuerwehren auf ihren Dienst bei den Aktiven vor. "Wir wollen die Jugendarbeit in diesem Jahr intensivieren", kündigte Stadtkommandant Martin Kuhmann an. Zukünftig wollen die verschiedenen Abteilungswehren, die über eine Jugendfeuerwehr verfügen, in einem Zwei-Wochen-Rhythmus mittwochs in Eppingen üben. "So können auch die kleineren Abteilungen gute Übungen mit einem interessanten Fuhrpark durchführen", so Kuhmann.
Übungen Durch diese Zentralisierung benötige man zukünftig weniger Jugendausbilder als sonst. Einen weiteren Vorteil sieht das Kommando darin, "dass wir zukünftig zusammen für die Jugendflamme und die Jugendspange üben können." Davon verspricht sich die Leitung eine noch höhere Übernahmequote in den aktiven Dienst.
Bild: Seltene Auszeichnung:, Reinhard Frank (links) nimmt aus den Händen des Kreisverbandsvorsitzenden Reinhold Gall das Goldene Ehrenkreuz des deutschen Feuerwehrverbandes in Empfang. (Foto: Franz Theuer)