Am Samstag, den 9. März 2024 fuhren 15 Atemschutzgeräteträger unserer Freiwilligen Feuerwehr Obersulm zur Realbrandausbildung nach Külsheim zum „International Fire & Rescue Training“, kurz I.F.R.T. Dort durften sie den Lehrgang „Brandbekämpfung 102“besuchen.
In diesem Lehrgang hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit unter realitätsnahen Bedingungen zu erleben, was bei einem Innenangriff in einem geschlossenen Raum auf Feuerwehrleute zukommen kann. Auf welche optischen und physikalischen Effekte in dieser Extremsituation geachtet werden muss. Und was passiert, wenn man effektive sowie nicht so effektive Methoden der Brandbekämpfung einsetzt.
Für die meisten teilnehmenden Atemschutzgeräteträger war es das erste Seminar in einem Brandcontainer. Aber für alle Kameraden war es ein äußerst einprägsamer und lehrreicher Tag.
Zuerst wurden allen Teilnehmern verschiedene Brandphänomene und Löschtechniken theoretisch vermittelt. Beispielsweise dass moderne „leichte“ Möbel die Zeit zwischen Brandausbruch und Vollbrand erheblich verkürzen. Oder wie man Rauchschichten richtig interpretieren muss und Rauchgasdurchzündung bekämpfen kann. Vor allem als es um die effektive Technik zur Abkühlung eines aufgeheizten Raumes ging, waren alle ganz Ohr – Lassotechnik mit Vollstrahl statt der klassischen kurzen drei Wasserstöße?
Nach der Theorie ging es in den Container, in dem die Atemschutzgeräteträger aus unmittelbarer Nähe pulsierende Rauchschichten beobachten und eine Rauchgasdurchzündung erleben konnten.
Nach einer Trainingseinheit im Freien am Strahlrohr ging es zurück in den Container um die Theorie der Lassotechnik in die Praxis zu übertragen. Hier konnten die Teilnehmer erleben, dass der Einsatz des Vollstrahls bei gleichzeitigem Kreisen des Strahlrohrs an Decke und Wänden klar die überlegene Technik ist. Im Vergleich zu anderen Methoden tritt die Kühlwirkung schneller ein und der unvermeidbare Wasserdampf bildet sich weiter entfernt von Strahlrohr und den Brandbekämpfern. Dieser Unterschied war nicht nur sichtbar – sondern auch deutlich spürbar.
Zum Abschluss wurde noch truppweise der Innenangriff in einer Wohnung geübt. Dabei konnte die Brandbekämpfung und das Vorarbeiten im verrauchten Raum mit Wärmebildkamera, sowie der Einsatz der hydraulischen Ventilation erprobt werden. Abgerundet wurde diese Übung von einer Nachbesprechung inklusive konstruktiver Kritik durch die Trainer.
Insgesamt war dieser Tag für alle Teilnehmer ein Zugewinn: neue Fähigkeiten für den Ernstfall, erlebtes Tun und nicht Tun bei der Brandbekämpfung und die Begleitung durch ein fantastisches Team professioneller Trainer, die Trainingseinheiten authentisch und kurzweilig vermittelten.