Es war ein dreitägiges Megafest, das unzählige Besucher anlockte: Zum 150-jährigen Jubiläum hatte die Freiwillige Feuerwehr Oedheim mit einer spektakulären Schauübung, gemütlichem Treiben auf der Festwiese, einem Umzug durchs Dorf mit mehr als 50 Gruppen und schließlich dem Großem Zapfenstreich zum Abschluss ein brandheißes Programm auf die Beine gestellt.
Zum Auftakt am Freitag heizte die Partyband „Xtreme“ mit rockigen Coversongs dem Publikum im 1000-Mann-Zelt ordentlich ein, während sich der schlagartig einsetzende Regen für das unter Mithilfe der Vereine bewirtete Fest sogar positiv auswirkte: „Die Leute, die im Außenbereich gesessen sind, haben hereingedrückt. Drinnen war dann eine Superstimmung“, berichtete Kommandant Sven Kübler. Nach einer kurzen Erholungspause ging es am Samstagnachmittag weiter: Zur Schauübung fanden sich viele Zuschauer ein, die rund um die ehemalige Waschplatte und auf der Kocherbrücke auf Guckposten gingen. Etwa Finn-Luca Münchow (8), der in freudiger Erwartung dem Kommandanten ein Gemälde mit Feuerwehr-Szenario überreichte. Oder Simone und Falk Heidrich mit ihren Söhnen Louis (1) und Leon (4): „Das ist schon etwas Besonderes“, sagte die junge Mutter: Immerhin galt es drei ineinander verkeilte Fahrzeuge und vier scheinbar verletzte, zum Teil eingeklemmte Unfallopfer zu retten.
Fassanstich Moderiert von Kommandant Kübler, rückten mehrere Fahrzeuge an. 22 Feuerwehrleute eines von Marcel Glaser geleiteten Zugs zeigten mit Rettungsspreizer oder Löschschaum vollen Einsatz, ebenso die Mitglieder der DRK-Ortsgruppen aus Neuenstadt und Gundelsheim.
Als dann auch noch ein von Bernd Hauber gesteuerter Meravo-Hubschrauber einschwebte, war das Publikum rundum begeistert. Beim Fassanstich auf der Festwiese mit nachfolgenden Tänzen der Volkstanzgruppe Letälvsgillet, die zuvor Auftritte bei der Landesgartenschau in Öhringen absolviert hatte, und Liedern des Musikkoprs aus der schwedischen Partnergemeinde Degerfors sowie Unterhaltung durch die Feuerwehrkapelle Tauberbischofsheim bewies Bürgermeister Matthias Schmitt Schlagkraft: Nach nur einem Versuch floss das Freibier.
Der Rathauschef würdigte die Leistungen der Feuerwehr beim Mai-Unwetter mit 200 Einsatzstellen und zollte „allerhöchsten Respekt: Wir können uns zu einhundert Prozent auf die Feuerwehr verlassen.“ 54 619 Tage Einsatzbereitschaft seit der Gründung 1866 solle man niemals als selbstverständlich hinnehmen. Das unterstrich Heinz Schmierer, der der Feuerwehr im Namen der Sparkassenversicherung 500 Euro überreichte.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche, Frühschoppen mit Musik vom Akkordeonverein, Mittagstisch und Klängen des Musikvereins Oedheim stand mit dem durch Böllerschüsse angekündigten großen Festumzug der Höhepunkt des Tages an. Die gebürtige Oedheimerin Elisabeth Würth und ihr Mann Werner waren aus Stein gekommen: „Wegen der Stimmung und der vielen Gruppen.“
Zapfenstreich Über 50 Gruppen aus befreundeten Wehren sowie den Oedheimer Vereinen, Institutionen und Einrichtungen zogen mit liebevoll dekorierten Wagen, musizierend, Rad schlagend, schauspielernd und winkend durch die Hauptstraße. Angeführt wurden sie von den Gastgebern der Oedheimer Feuerwehr, die sich mit historischem Hydrophor und Handziehwagen, aber auch mit modernsten Fahrzeugen präsentierten.
Zwischendurch unterhielten die Musikvereine aus Ellhofen und Stein. Feierlich wurde es zum Abschluss: „Einen großen Zapfenstreich habe ich zuletzt während der Bundeswehrzeit erlebt“, freute sich Karl-Josef Jochim auf das vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall und vom Musikverein Neudenau umrahmte Schauspiel im Fackelschein.