Die Neckarsulmer Bürger können auf ein schlagkräftiges und leistungsfähiges Feuerwehrwesen vertrauen. Diese Bilanz zog Kommandant Hermann Jochim in seinem Jahresbericht 2009, den er auf der 148. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsulm in der Feuerwache vorstellte.
Obwohl die Feuerwehr 2009 weniger oft ausrücken musste als im Jahr davor, haben sich die Neckarsulmer Floriansjünger auch im vergangenen Jahr wieder als Lebensretter bewährt. "Alle 1,5 Tage oder alle 36 Stunden rückt unsere Feuerwehr aus, um in Not geratenen Bürgern schnelle und professionelle Hilfe zu leisten", sagte Jochim. Für ihn war es der 22. und zugleich letzte Jahresrückblick. Zum 30. Juni scheidet Jochim nach 23 Jahren aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus und tritt in den Ruhestand.
Nachfolger Als Nachfolger schlägt der Feuerwehrausschuss den stellvertretenden Kommandanten Wolfgang Rauh vor. Nachdem sich die Abteilungen Dahenfeld, Obereisesheim und Neckarsulm bereits einstimmig für Rauh ausgesprochen hatten, wurde dieses Votum auf der Jahreshauptversammlung mit lautstarkem Applaus bestätigt. Über die Bestellung des neuen Kommandanten entscheidet der Gemeinderat.
Musste die Neckarsulmer Wehr 2008 noch 278 Mal ausrücken, wurde sie im vergangenen Jahr 246 Mal alarmiert. Die Zahl der Brände ging um zehn auf 56 zurück. Damit bestätigte sich der anhaltende Trend, dass die Brandbekämpfung immer mehr von technischer Hilfeleistung überlagert wird. Inzwischen entfallen 63 Prozent aller Einsätze auf diesen Aufgabenschwerpunkt.
Vor allem die Menschenrettung bei Verkehrsunfällen gewinnt an Bedeutung. 22 Mal wurde die Wehr zu Verkehrsunfällen gerufen (2008: 15 Unfälle). Dabei wurden die meisten der 27 im Berichtsjahr geretteten Personen aus lebensbedrohlichen Situationen befreit. Aber auch Türöffnungen und Öleinsätze hielten die Feuerwehrleute in Atem. Mit 38 und 28 Fällen bildeten sie 2009 die häufigsten Einsatzgründe im Bereich der technischen Hilfeleistung, gefolgt von Gefahrgut- und Wassereinsätzen mit jeweils zwölf Fällen. Die Zahl der Sturmeinsätze verringerte sich von 36 auf vier Fälle.
"Absolut keine Probleme" meldete Jochim bei der Personalstärke, die seit Jahren fast unverändert stabil ist. Im Berichtsjahr konnte die Wehr auf 158 aktive Mitglieder zählen. Auch in Zukunft ist der Personalbestand dank Jugendfeuerwehr gesichert. Bei der Hauptversammlung wurden acht ausgebildete Mitglieder der Jugendfeuerwehr und drei weitere jugendliche Bewerber in den aktiven Dienst übernommen und mit Handschlag verpflichtet.
Motiviert Dass die Neckarsulmer Feuerwehrangehörigen eine "hoch motivierte und sehr leistungsfähige Truppe" bilden, attestierte Oberbürgermeister Joachim Scholz den Floriansjüngern. Anschließend wurden Mitglieder geehrt, die seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Das Ehrenkreuz in Gold für 40 Jahre aktive Dienstzeit ging an die Hauptfeuerwehrmänner Klaus Holzapfel, Georg Zartmann und Wolfram Zipf. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Oberfeuerwehrmann Herbert Kühner geehrt. Dank sprachen Scholz und Jochim den Oberfeuerwehrmännern Hermann Denninger, Otto Kurz und Albert Merkle für 60 Jahre Mitgliedschaft aus.
Kreisbrandmeister Uwe Vogel zeigte sich beeindruckt von den Dienstzeiten: "Hier wird ein großes Stück Tradition erkennbar." Eine besondere Ehrung wurde dem Schriftführer der Wehr, Bernd Herrmann, zuteil. Er erhielt die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Dessen Vorsitzender Reinhold Gall überreichte die Auszeichnung.
Bild: Für 40Jahre bei der Feuerwehr dankten OB Joachim Scholz und Kommandant Hermann Jochim den Hauptfeuerwehrmännern Klaus Holzapfel, Wolfram Zipf und Georg Zartmann (v. li.). Auch Kreisbrandmeister Uwe Vogel (re.) gratulierte.Foto: Bracht