Bei der Feuerwehr Neckarsulm wird ein neues Löschhilfsmittel eingesetzt, das ebenso einfach wie wirkungsvoll ist.
Es handelt sich um den so genannten ?Rauchvorhang?, der erstmals bei einem Wohnungsbrand am 20. März 2006 im Stadtteil Obereisesheim erfolgreich erprobt wurde. Kommandant Hermann Jochim stellte auf der Jahreshauptversammlung die Funktionsweise dieses mobilen Rauchverschlusses vor.
Um zu verhindern, dass sich der Rauch aus einem Brandraum in weiteren Gebäudeteilen ausbreitet, wird ein Vorhang aus feuerfestem Spezialstoff mit Hilfe eines Spanners in Sekundenschnelle im oberen Bereich des Türrahmens befestigt.
Jetzt können die Einsatzkräfte auf dem Boden unter dem Vorhang hindurch in den Brandraum kriechen.
Da gleichzeitig das Gebäude unter Überdruck gesetzt wird, kann der Brandrauch nicht entweichen, sondern später zum Beispiel durch eine Fensteröffnung gezielt ausgeblasen werden.
Die Idee, den Schnellspanner, der sonst von Handwerkern beim Bau von Türzargen verwendet wird, in dieser Weise einzusetzen, stammt von Dr. Michael Reick, dem Kreisbrandmeister des Landkreises Göppingen.
Nachdem sich dieses Patent im Einsatz so gut bewährt hat, will die Feuerwehr Neckarsulm auch für die beiden Abteilungswehren Obereisesheim und Dahenfeld je einen Rauchvorhang anschaffen. Der Kostenaufwand steht demnach in keinem Verhältnis zum Nutzen und beträgt rund 460 Euro pro Vorhang. (snp)