Eine am Elsenzer See gesichtete Riesenschlange bereitet im Ort weiterhin Sorge. Eine Suchaktion am Wochenende mit einer speziellen Wärmekamera verlief ohne den erhofften Erfolg.
Der vagen Beschreibung einer Kiosk-Bedienung nach handelt es sich um einen grünen Baumpython. Ein vorgefundenes und inzwischen auf unerklärliche Weise wieder verschwundenes Hautstück, das von einer Häutung der Schlange stammen soll, stützt diese Vermutung. Feuerwehrkräfte und Polizei versuchen alles, um das offenbar ausgesetzte oder entflohene Tier einzufangen. Freitagnacht setzte die Neckarsulmer Feuerwehr bei einer weiteren Suche sogar eine hochmoderne Wärmebildkamera ein.
Um zu testen, ob diese Hightech-Kamera den Tierkörper auch abbilden kann, brachte der Heilbronner Schlangen- und Reptilienexperte Adrian Gwozdz seinen 1,50 Meter langen Tigerpython mit nach Elsenz. Der Neckarsulmer Feuerwehrmann Christian Kohl richtete die Wärmebildkamera aus einigen Metern Entfernung auf die ruhig im Gras kriechende Schlange. Das Bild auf dem Monitor zeigte glasklar die Konturen des Tiers. Dabei handelte es sich nicht um ein herkömmliches Videobild, sondern um die Wiedergabe der Wärmeabstrahlung der Schlange. Und genau darin liegen die Vorteile dieser Technik: Die Kamera benötigt kein Licht für eine Darstellung, sondern sie misst präzise die Temperaturunterschiede.
Aber die Techniker der Feuerwehr hatten Freitagnacht einiges Pech. Die Temperaturen fielen rapide, und es regnete auch. Unter diesen Umständen wurde der Einsatz der Kamera schwierig, die eigentlich gesuchte Schlange ließ die Wärmekamera kalt. Dennoch suchten die Wehrleute aus Neckarsulm und der Abteilungswehr Elsenz das ganze See- und Quellgebiet der Elsenz und auch die Bäume bis zu den Wipfeln nach dem Reptil ab - ohne Erfolg.
Die Aktion begleiteten auch der Elsenzer Ortvorsteher Gerhard Grimm und Günter Brenner von der Stadtverwaltung Eppingen. Am Samstag wurde die Suche fortgesetzt. Auch diese Aktion blieb erfolglos. Da Pythons die Wärme lieben, vermutet Adrian Gwozdz, dass das Elsenzer Exemplar die kalte Nacht gar nicht überlebt hat. Dennoch ist nach wie vor im Gebiet des Elsenzer Sees Vorsicht geboten. Denn so lange nicht geklärt ist, um welche Schlangenart es sich handelt, ist davon auszugehen, dass es auch eine gefährliche Variante sein könnte. Es soll unter den Pythonarten aggressive und bissige Arten geben. Sie sind nicht giftig, ein Biss kann aber schwere Verletzungen verursachen. In Sorge ist man daher auch in Elsenz wegen der unmittelbaren Nähe des Kindergartens. Polizei und Feuerwehr empfehlen, bei einer Entdeckung der Schlange unverzüglich die Polizei oder die Feuerwehr zu verständigen und keinesfalls eigenmächtig zu handeln.