Eine Gruppe Jugendlicher treibt im leerstehenden Anwesen „Wormser Hof“ in der Mathildenbadstraße ihr Unwesen. Dabei wird in einem Zimmer durch Unachtsamkeit eine brennende Kerze umgeworfen. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert brennt - soweit die Vorgabe für die Hauptübung der Wimpfener Wehr.
Das Feuer greift nach diesem Szenario rasch auf die anderen Räumlichkeiten über. Die im Gebäude befindlichen Jugendlichen sind durch die starke Rauchentwicklung vollkommen orientierungslos, versuchen zu flüchten, „verirren“ sich aber in dem komplexen Bauwerk.
Einigen gelingt es, sich an den Fenstern bemerkbar zu machen, ein weiterer Jugendlicher flüchtet auf das Dach und bleibt dort infolge einer Rauchgasintoxikation bewusstlos liegen. Er droht abzustürzen.
Unter Beteiligung der Werkfeuerwehr von Solvay sowie des DRK-Ortsvereines Bad Wimpfen wurde zum einen das Zusammenspiel der einzelnen Einheiten untereinander geübt. Zum anderen wurde den zahlreich anwesenden interessierten Vertretern von Stadtverwaltung und Gemeinderat - allen voran Bürgermeister Claus Brechter - sowie den Zuschauern aus der Bevölkerung die Leistungsfähigkeit der beteiligten Hilfsorganisationen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch der Werkleiter des Wimpfener Solvay-Werkes, Dr. Thomas Müller, war aufmerksamer Beobachter des Übungsgeschehens.
Getreu dem Grundsatz „Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung“ waren insgesamt fünf Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz eingesetzt, um das Gebäude nach den vermissten Jugendlichen abzusuchen. Schnell konnten auch die ersten Personen gefunden und aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.
Zeitgleich wurde eine dreiteilige Schiebleiter zur auf dem Dach liegenden Person - dargestellt durch eine Puppe - in Stellung gebracht. Nach 15 Minuten waren insgesamt neun Personen aus dem „brennenden“ Gebäude gerettet und dem DRK zur weiteren Versorgung übergeben worden.
Um das Gebäude schnellstmöglich rauchfrei zu bekommen, kam ein Überdrucklüfter zum Einsatz. Insgesamt waren acht Feuerwehrfahrzeuge und rund 45 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK im Einsatz, um dem imaginären Feuer wirkungsvoll zu Leibe zu rücken.
Als „tolle Premiere“ bezeichnete Claus Brechter den erstmaligen Einsatz des neuen Großlöschfahrzeuges der Werkfeuerwehr Solvay. „Letztendlich trägt dieses neue Fahrzeug dazu bei, dass damit auch die Sicherheit der Wimpfener Bevölkerung erhöht wird“, so der Bürgermeister abschließend.