Mit lautem Martinshorn fährt der dieselbetriebene 14-Tonner nach langer Fahrt auf dem Möckmühler Feuerwehrgelände vor: Er ist strahlend rot, leuchtend weiß und schon jetzt der ganze Stolz von Feuerwehrkommandant Uwe Thoma. Der neue Gerätewagen Transport hat es in sich. Je nach Notlage kann er variabel bestückt werden, nimmt in seinem Inneren ungeheure Mengen an Material auf und kann dazu noch drei Feuerwehrmänner zum Einsatzort transportieren: ein wahres Multitalent.
Bürgermeister dabei Das Schwergewicht kommt aus St. Pölten. 1200 Kilometer sind die drei Feuerwehrleute und der Kommandant gefahren, um ihre neueste Erwerbung im niederösterreichischen Werk abzuholen. Mit von der Partie war auch der Bürgermeister, der die erste Probefahrt auf dem Gelände der Herstellerfirma absolvieren durfte. "Das zeigt, wie wichtig ihm das ist", sagt Thoma erfreut.
Montags um 6 Uhr war es losgegangen, dienstags um 18.30 Uhr ist die Mannschaft wieder zurück. Dazwischen hieß es Augen auf, um das Fahrzeug mitsamt seinen zahlreichen Rollcontainern abzunehmen und kleine Nachbesserungen anzumahnen. "Da kam locker ein 13-Stunden-Arbeitstag zusammen", rechnet Thoma nach.
Mit der akribischen Detailarbeit der Herstellerfirma ist der Kommandant mehr als zufrieden. Immerhin wurde das 3,30 hohe, acht Meter lange und 2,40 breite Fahrzeug individuell nach den Wünschen der Möckmühler gestaltet. So besitzt es neben einer ausfahrbare Klapptreppe − "mit der wir in der engen Altstadt gut zurechtkommen" − auch ein differenziert ausgestaltetes Innenleben.
Insgesamt 21 Rollcontainer, bestückt mit Gerätschaften wie Ölbinder, Belüftungssystem, Kraftstoff zum Nachfüllen, Wassersauger und Pumpen für den Hochwasserfall oder Rüstholz für matschiges Gelände stehen im erweiterten Feuerwehrhaus für den Einsatz bereit. Acht Container sind dauerhaft an Bord, darunter zwei Pumpen zur Wasserförderung, Schläuche mit insgesamt zwei Kilometern Länge oder ein Beleuchtungssystem mit Scheinwerfern und Stromaggregat.
Gespart
Besonderen Gefallen gewinnt Thoma der Tatsache ab, dass das neue Fahrzeug zwei andere überflüssig macht. "Unser alter Schlauchwagen hat zwar wertvolle Dienste geleistet, ist aber 31 Jahre alt." Der Schrottplatz ruft. Das Löschfahrzeug Gelände aus dem Jahr 1991 "geht raus zu unserer Abteilung nach Korb". Thoma rechnet: "200 000 Euro für einen neuen Schlauchwagen, 220 000 Euro für die Ersatzbeschaffung in Korb und 200 000 Euro für einen leeren Gerätewagen: Da haben wir mit dem 320 000 Euro teuren neuen Gerätewagen 300 000 Euro gespart."
Bild: Der neue Gerätewagen Transport, den Kommandant Uwe Thoma mit Kollegen und dem Bürgermeister abgeholt hat, macht auch optisch was her. Foto: Ute Plückthun
Weitere Bilder unter: www.feuerwehr-moeckmuehl.de