Nach 25 Jahren wird das Brackenheimer Feuerwehrgerätehaus erweitert. Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend diversen Umbauten und einem kleinen Anbau mit einer Grundfläche von sechs mal 23 Metern zugestimmt. Knapp 400 000 Euro werden dafür benötigt.
Die „gute personelle Entwicklung“ − im Lauf dieses Vierteljahrhunderts ist die Zahl der Feuerwehrleute im Löschpunkt Brackenheim um 18 auf aktuell 68 gestiegen − ist laut Heiko Bleibdrey nur ein Grund für das geplante Projekt. Beim Bau des Gebäudes hatte offenbar auch niemand damit gerechnet, dass immer mehr Frauen aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr leisten würden. „Es fehlt an eigenen Umkleiden. Das ist nicht mehr zeitgemäß“, betonte der Bauamtsleiter. Zumal die Stadt das Ziel verfolgt, weitere weibliche Mitglieder zu gewinnen.
Rollcontainer In den vergangenen Jahren sind Fahrzeuge dazugekommen. Aber auch für die künftige Fahrzeug-Konzeption muss Platz geschaffen werden. So sind für den Gerätewagen Transport, der bald angeschafft werden soll, mehrere Rollcontainer mit verschiedenen Beladungen vorgesehen. Doch der Platz ist schon jetzt sehr begrenzt: Wenn etwas aus den Regalen benötigt wird, muss der Mannschaftstransportwagen aus der Halle gefahren werden.
„Es geht vor allem auch um die Abläufe“, unterstrich Kommandant Peter Hügle in der Gemeinderatssitzung. So müssen beispielsweise die Atemluftflaschen in den Keller geschafft, dort gefüllt und wieder nach oben geschleppt werden. „Das ist im Augenblick nicht optimal geregelt“, so Hügle. Auch das Schlauchlager befindet sich großenteils im Keller.
Montagegrube Dringend notwendig ist zudem die Erweiterung der Garage. So ist unter anderem die Montagegrube ein Problem. Weil die Fahrzeuge immer größer werden, können Sicherheitsvorschriften, wonach bei Reparaturen ein Fluchtweg aus der Montagegrube freigehalten werden muss, nur noch eingehalten werden, indem die Tore offen bleiben. Zumindest in den Wintermonaten ist das, schon unter energetischen Gesichtspunkten, keine gute Lösung. Lauter Gründe, die für eine Erweiterung des Gerätehauses sprechen. Diese soll im rückwärtigen Teil des Areals, in Richtung Süden, erfolgen. Durch den Anbau fallen zwar etwa acht Parkplätze weg, die können aber zumindest zum Teil an anderer Stelle neu ausgewiesen werden, indem der mobile Übungsturm versetzt wird.
In den Anbau soll unter anderem die Werkstatt verlegt werden, die den neuen Frauenumkleiden samt Dusche und WC weichen muss. Auch das Schlauch- und Öllager und das Büro für den hauptamtlichen Gerätewart finden im Anbau Platz.
„Die Sache ist durchdacht“, bescheinigte Stadträtin Iris Lang (CDU) den Planern. Allerdings erschienen ihr die Kosten recht hoch. Reinhold Mayer (FWB) machte sich dafür stark, sich schon jetzt Gedanken über mögliche spätere Entwicklungen zu machen. „Wir sollten die Option für drei weitere Fahrzeuge planerisch bedenken.“ Sonst heiße es womöglich in 20 Jahren: „Das hat man nicht wissen können.“
In der Ratsrunde fand Mayer indes keine Unterstützer. „Wir sehen die drei weiteren Fahrzeuge nicht“, meinte etwa Bürgermeister Rolf Kieser nach Rücksprache mit dem Kommandanten.
Auch Bauamtsleiter Bleibdrey will lieber nicht über mögliche künftige Entwicklungen spekulieren. „Für die nächsten Jahre ist das, was wir jetzt machen, auf jeden Fall ausreichend.“ Die Zustimmung fiel, bei einer Enthaltung von Reinhold Mayer, dann auch einstimmig aus.