Ein Berliner war Drehbuchautor für die Großübung im Bad Friedrichshaller DRK-Pflegeheim. Christoph Zacharias schreibt seine Diplom-Arbeit über Risikomanagement in stationären Pflegeeinrichtungen. „Es werden dort zu wenig Übungen gemacht“, sagt der 27-Jährige im Gespräch mit Carsten Friese.
Sie entwickeln einen Leitfaden für Brände in stationären Pflegeheimen. Warum ist so etwas notwendig?
Christoph Zacharias: Beim Risikomanagement ist vieles verbesserungswürdig. In Brandfällen ist der Typ Pflegeheim mit der schwierigste, den es für Mitarbeiter und Rettungskräfte gibt. Es geht um geistig Verwirrte, um Bettlägerige und Menschen im Rollstuhl. Da muss jeder Handgriff sitzen.
Wo liegen konkret die Probleme?
Zacharias: Es gibt sicher eine ganze Menge Vorschriften. Es werden aber zu wenig Übungen gemacht
Was prüfen Sie bei der Übung?
Zacharias: Die Zeitabläufe, die Organisation, das Verhalten von Pflegepersonal und Rettungskräften. Ich habe Fragebögen erstellt, die vier Teams während der Übung bearbeitet haben. Untersucht wird zum Beispiel, wie die Abläufe stattfinden oder ob und wie Evakuierungsmittel eingesetzt werden.
Was ist ganz wichtig bei der Rettung in Pflegeheimen?
Zacharias: Dass man die Menschen rasch aus der Gefahrenzone zu Sammelstellen bringt und sie dann schnellstmöglichst versorgt.
Sie sind zur Übung eigens aus Berlin hergeflogen und fliegen am Tag danach wieder zurück. Wie kam denn der Kontakt nach Bad Friedrichshall zustande?
Zacharias: Über die KTQ GmbH, die Zertifizierungsverfahren für Einrichtungen im Gesundheitswesen erstellt. Die Übung in Bad Friedrichshall ist die Grundlage für den Leitfaden, den ich entwickle.
Wie lange brauchen Sie nun für die Auswertung ihrer Daten?
Zacharias: Etwa eine Woche.