„Der Personalstand in Degmarn ist sehr schlecht“, sagte Feuerwehrkommandant Sven Kübler bei der Präsentation des Feuerwehrbedarfsplans bis 2019 vor dem Oedheimer Gemeinderat. Deshalb sollen beide Einsatzabteilungen fusionieren und das 1999 in der Oedheimer Brunnenstraße eingeweihte Gerätehaus erweitert werden.
Werbemaßnahmen, bei der unter anderem sogar alle Degmarner Haushalte abgeklappert wurden, haben laut Kommandant Kübler „nichts gebracht“. Doch auch ohne die Zusammenlegung wären Investitionen vonnöten gewesen. „Bei der Umnutzung des alten Bauhofs konnten wegen der damaligen Finanzsituation der Gemeinde nicht alle Bedürfnisse gedeckt werden.“
Gerätewagen Die von Kreisbrandmeister Uwe Vogel befürwortete Maßnahme sieht die Stellplatzerweiterung für einen Gerätewagen Transport mit Rollenwagenkonzept vor, der vor allem in Hinblick auf die Wasserförderung neu angeschafft werden soll und mindestens drei andere Fahrzeug ersetzt. Derzeit sind sie hintereinander geparkt: „Bei einem Einsatz kann das gefährlich werden“, erläuterte Sven Kübler.
Außerdem ist geplant, den Umkleideräumen mit derzeit gerade einmal einem halben Quadratmeter pro Person und bislang fehlender Trennung von Bereichen für Männer und Frauen ebenso zu erweitern wie die Schulungsräume, den Bereich der Jugendfeuerwehr und die Einsatzzentrale, die bei einer Großschadenlage mehr als zwei Feuerwehrleuten Platz bieten muss. Zudem sei weiterer, unter anderem auch separater Lagerraum für Atemschutzgeräte, Masken, Betriebsstoffe oder Verbrauchsmaterialien notwendig. Vorgaben für den Katastrophenfall bewirken, dass das Stromaggregat des Gerätehauses von Benzin auf Diesel umgestellt werden soll.
Bis zum 15. Februar 2015 werden für die Baumaßnahmen und die Fahrzeugbeschaffung Zuschussanträge beim Land gestellt werden. Bürgermeister Ulrich Ruoff gab zu bedenken, dass die Kosten bei der Aufstellung des Haushaltsplans zu berücksichtigen seien.
Gemeinderat Alfred Loleit mahnte ein sensibles Vorgehen an, damit „in Degmarn alle mitgenommen werden.“ Der Rathauschef versicherte, dass man „mit den Leuten gesprochen“ habe. Er betonte, dass die Degmarner Feuerwehr keineswegs aufgelöst werde: „Die Abteilungen werden zu einer zusammengelegt mit dem Standort in Oedheim.“ Bei einer Feuerwehrversammlung war das Thema besprochen worden. Rainer Reuss befürwortete die Pläne zur Umstrukturierung: „Die besten Geräte nutzen nichts, wenn die Leute nicht da sind, um sie zu bedienen.“
Prüfen Zur Leistungsfähigkeit der Gesamtwehr versicherte Kommandant Kübler, dass die Verfügbarkeit mit zehn Feuerwehraktiven zu allen Zeiten gegeben sei. Bei einem zumindest konstanten Personalstand müsse jedoch die Tagesalarmbereitschaft dringend erhöht werden. Der Feuerwehrchef erhoffte sich dazu die Unterstützung der Verwaltung: „Es ist zu prüfen, in wie weit kommunale Mitarbeiter zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden können.“ Zudem sei zu erwägen, ob zukünftig bevorzugt Mitglieder von Feuerwehren oder Bewerber, die zum Eintritt bereit seien, bei der Gemeinde beschäftigt werden sollen.
Bild: Nicht nur wegen der Fusion mit der Einsatzabteilung aus dem Ortsteil Degmarn wird das 16 Jahre alte Oedheimer Feuerwehrgerätehaus erweitert. (Foto: Ute Plückthun)