Ein Bild davon, wie wichtig das übergreifende Zusammenspiel aber auch das Verständnis für die durchzuführenden Maßnahmen der Rettungskräfte bei einer Menschenrettung aus einem verunfallten Kfz ist, konnten sich Kräfte des ASB und der Feuerwehr Lauffen bei einer gemeinsamen Fortbildung in Lauffen machen.
Anhand des ABCDE-Schema vermittelte Rettungsassistent Lars Wonneberger vom ASB den Teilnehmern das medizinische und rettungsdienstliche Vorgehen bei einer traumatisierten Person. Beim Ersteindruck (General Impression) geht es um eine rasche Einschätzung von Atmung, Kreislauf und Neurologie, welche nach rund 15 Sekunden abgeschlossen sein sollte. Das ABCDE-Schema setzt sich aus A- Airway/Spine, der Beurteilung der Atemwege und der gleichzeitigen manuellen Stabilisierung der Halswirbelsäule; B- Breathing/Ventilation, der Beurteilung der Atmung mit gleichzeitiger Gabe von Sauerstoff; C- Circulation, Beurteilung des Kreislaufes und der Gewebeperfusion; D- Disability, der neurologische Zustand des Patienten wird beurteilt und E- Exposure/Environment, der Untersuchung des entkleideten Patienten bei Erhaltung der Körperwärme zusammen.
Zur technischen Hilfeleistung referierten René Irion und Andreas Schadt über die Vorgehensweise der Feuerwehr mit innerem und äußerem Arbeitskreis, der Aibag-Problematik, Glasmanagement und den Gefahren an der Einsatzstelle.
An zwei bereitgestellten Übungsfahrzeugen konnten die Lehrgangsteilnehmer dann das theoretische Wissen zum Traumamanagement und der patientengerechten Rettung in die Praxis umsetzen. Hier wurde bewußt darauf geachtet, dass gemischte Dreiertrupps, bestehend aus Angehörigen beider Organisationen die Menschenrettung durchführten. So konnte es sein, dass Angehörige der Feuerwehr für die Patientenversorgung und Angehörige des Rettungsdienstes für die technische Hilfe unter den Augen der beiden Ausbilder von Feuerwehr und ASB zuständig waren. Durch diese gemischten Trupps hatte jeder einmal die Möglichkeit, einen Einblick in die Maßnahmen und Vorgehensweisen des anderen zu erhalten.
Bei einer abschließenden Einsatzübung zeigte sich nicht nur für die zu rettende Person, sondern auch für die Einsatzkräfte, wie wichtig die richtige Zusammenarbeit ist. Bereits nach sieben Minuten war das Dach des Pkw entfernt. Während dieser Zeit wurde die Halswirbelsäule des Patienten schon mit Stifneck durch den ASB immobilisiert und dieser medizinisch betreut. Nachdem das Dach abgenommen war, konnte der Patient zusätzlich mit einem K.E.D-System stabilisiert, mit einem Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet werden. Nach insgesamt 15 Minuten war die komplette Rettung dann abgeschlossen.
Am Ende waren sich alle Teilnehmer einig, dass solche gemeinsamen Fortbildungen ein besseres Verständnis für die Maßnahmen der anderen Rettungsorganisation mit sich bringen, welches sich dann letztendlich auch bei der Rettung der verunfallten Person für diese positiv auswirkt.