Er ist da, wenn's brennt. Ob auf dem Stuttgarter Flughafen oder bei der Jugendarbeit. Andreas Rudlof aus Siegelsbach ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele - und Vize des Landesjugendfeuerwehrwarts. Dafür opfert er viel.
„Der schönste Lohn ist es, wenn alles gut funktioniert hat.“ Es klingt bescheiden, wenn Rudlof von dem erzählt, was er allein schon als Fachgebietsleiter Veranstaltungen in der Landesjugendleitung auf die Beine stellte. Beispielsweise die Aktivitäten der Jungwehren auf dem neunten Landesfeuerwehrtag in Ulm: Unter anderem eine Aktionsstraße mit Jugendlichen aus ganz Deutschland, eine Schauübung, ein so genanntes Experimentarium samt simulierter Staubexplosion, Menschenrettung aus brennenden Tunneln und Türen-Eintreten: „Da ist Improvisations- und Organisationstalent gefragt“, gibt Andreas Rudlof zu.
Doch der Reihe nach: Mit 17 Jahren trat er 1984 in die Siegelsbacher Feuerwehr ein. Von 1988 bis 1993 war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Rappenau und reaktivierte die Jugendfeuerwehrarbeit in der Bäderstadt. Seit zehn Jahren ist er bei der Flughafen-Feuerwehr in Stuttgart. Aber die Jugendfeuerwehr ließ ihn nicht los. 2001 in die Landesleitung der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg berufen, gewann er durch seine Arbeit - wie die in Ulm, siehe oben - das Vertrauen so vieler Kreisverbände, dass er kürzlich von der Delegiertenversammlung zum Stellvertreter des Landesjugendfeuerwehrwarts Hans-Peter Schäfer aus Sigmaringen gewählt wurde.
Seine ehrenamtliche Aufgabe nimmt der 36-jährige Siegelsbacher sehr ernst. Immerhin gibt es derzeit rund 28 000 Jugendfeuerwehrleute, deren Interessen er bestmöglich vertreten - und deren Zahl er steigern möchte. Von den rund 1100 Gemeinden im Land haben etwa 200 noch keine Jugendfeuerwehr, im Landkreis Heilbronn sind's fünf. Diese weißen Flecken auf der Landkarte der jungen Floriansjünger gilt es zu tilgen. Nicht zuletzt mit Hilfe der (noch) winkenden Fördergelder von Innenministerium und Landesstiftung Baden-Württemberg: 3500 Euro pro Neugründung. Genug Nachwuchskräfte für die aktiven Wehren im Land hat der Siegelsbacher mit seinen Aktivitäten im Sinn.
Zehn- bis Zwölfjährige sollen mit feuerwehrtechnischen, aber auch spielerischen und sozialen Elementen - von der Wasserschlacht im Sommer bis zur Waldputzete - an die künftigen Aufgaben herangeführt werden. Dabei will Andreas Rudlof Ansprechpartner für die Basis sein, also die Jugendfeuerwehren auf Kreis- und Kommunalebene. Aber auch kompetenter Gesprächspartner für übergeordnete Stellen wie das Innenministerium.
Nach rund 60 Tagen Amtszeit stellt der frisch gebackene Copilot der jungen Wehren im Land fest: „Das Verhältnis zu den maßgeblichen Stellen hat sich sehr positiv gestaltet.“ Viel Freizeit steckt der Siegelsbacher in seine Aufgaben. Ohne das Verständnis seiner Frau Claudia ginge da nichts. Und die Kinder, Katharina (11) und Maximilian (9)? „Die sind noch nicht dabei, aber sie sind begeistert.“