Über 5.700 Geschwindigkeitsverstöße wurden durch die Polizei und die Behörden des Stadt- und Landkreises Heilbronn während der beiden im Jahr 2009 durchgeführten Geschwindigkeitskontrollwochen im Rahmen des Paktes für Verkehrssicherheit festgestellt.
Die erste Messwoche fand im Juli statt, die zweite im Oktober. Bei den Messungen waren neben der Polizei die Städte Heilbronn, Neckarsulm, Eppingen, Bad Rappenau, Weinsberg, Lauffen, Bad Friedrichshall und das Landratsamt Heilbronn beteiligt. Im Oktober wurden innerhalb der Kontrollwoche fast 3.200 zu schnelle Fahrzeuge „geblitzt“. Über 400 von diesen waren zwischen 20 und 40 km/h zu schnell, was mit bis zu 160 Euro Geldbuße bedroht ist. 34 Fahrzeuglenker müssen mit einer Geldbuße von deutlich über 160 Euro und zum Teil auch mit einem Fahrverbot rechnen, denn sie brachten es auf eine Überschreitung von mehr als 40 km/h. Die Beanstandungsquote lag zum Teil bei weit über zehn Prozent. Gemessen wurde innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften auf allen Straßentypen von der Gemeinde- bis zur Bundesstraße.
Der Grund dieses Paktes für Verkehrssicherheit zwischen Polizei und Behörden ist, dass die Unfallursache Geschwindigkeit bei den Unfällen mit Personenschaden nach wie vor an erster Stelle rangiert. Im Jahr 2008 starben im Unterland zehn Menschen bei Unfällen mit der Unfallursache Geschwindigkeit (insgesamt gab es 17 Tote), 436 wurden verletzt, rund ein Drittel davon schwer. Bei 1288 Unfällen aller Kategorien mit Personenschaden hatten die Geschwindigkeitsunfälle mit und ohne Verletzte im letzten Jahr einen Anteil von fast 50 Prozent. Dieser Trend bricht offensichtlich auch im laufenden Jahr nicht ab. Zu hohe Geschwindigkeit war im ersten Dreivierteljahr 2009 die Ursache von immerhin 244 Unfällen mit Personenschaden – zehn Personen wurden getötet, 315 verletzt, auch hier trugen rund 30 Prozent der verletzten Personen schwere Verletzungen davon.
Die Reduzierung der Geschwindigkeitsunfälle wird weiterhin insbesondere durch Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wie z.B. die durchgeführten Geschwindigkeitsüberwachungen hohe Priorität bei den Behörden und der Polizei haben. Der Unterländer Polizeichef Roland Eisele erklärt: „Die weiterhin hohe Zahl an Geschwindigkeitsverstößen zeigt, dass die Akzeptanz für die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten noch immer nicht selbstverständlich ist“. Für den Polizeidirektor sind weitere Geschwindigkeitsmessungen, insbesondere an neuralgischen Punkten deshalb unbedingt erforderlich. Die Polizeidirektion und die Kommunen sowie das Landratsamt kündigen weitere Kontrollwochen an.
Anmerkung: Alle Zahlen ohne BAB