Feuerwehrkommandant Michael Schepperle hält eine alte Blockbatterie an einen Fetzen Stahlwolle. Die glüht hell auf und verbrennt. „Sie sehen, wie leicht durch unachtsam weggeworfenen Abfall ihr Mülleimer brennen kann", erläutert er seine Demonstration vor 19 Erzieherinnen aus den kommunalen und kirchlichen Kindergärten der Sulmtalgemeinde.
Alle zwei Jahre müssen diese ihr Wissen in Sachen Brandschutz auffrischen. Gesamtkommandant Schepperle und Abteilungskommandant Dieter Renner stellen zunächst die Aufgaben der Wehr vor, wie man Feuerlöscher benutzt, einen verqualmten Raum durchquert und wie man sich bei einem Brand bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verhält.
Fünf W Wer, was, wo, wie, warten: Das sind die fünf W, auf die es ankomme, wenn man einen Brand bei der Leitstelle meldet. „Nicht gleich den Hörer auflegen, das Warten nach den anderen Angaben ist wichtig, weil der Mann in der Leitstelle vielleicht Rückfragen hat", erklärt Renner. Die Erzieherinnen sollten nicht versuchen, den Brand selbst zu löschen. „Das Wichtigste ist, dass Sie zuerst alle Menschen in Sicherheit bringen", der Experte die Prioritäten. Beim Eintreffen der Feuerwehr sollten laut Notfallplan die Anwesenheitslisten geprüft und ein Ansprechpartner soll bereit sein. Wenn sicher sei, dass sich keine Menschen mehr im brennenden Gebäude befänden, könne die Feuerwehr den Brand ganz anders bekämpfen. Sonst habe der Einsatz von Atemschutzträgern zur Menschenrettung Vorrang.
Die Kommandanten erläutern die Funktion von Rauchmeldern und erklären, wie man einen Feuerlöscher einsatzbereit macht. „Nicht jeder Feuerlöscher ist für jede Art von Feuer geeignet", erläutert Renner die Symbole und Unterschiede diverser Mittel. Mit Diskonebel hülltSchepperle die kleine Küche ein. „In einem verqualmten Raum sollten sie kriechen", leitet er die Frauen an.
Praxis Den praktischen Umgang mit dem Feuerlöscher üben die Erzieherinnen im Hof. Jessica Haaf aus dem Sülzbacher Kindergarten hat zum ersten Mal einen Feuerlöscher in der Hand. „Sicherungsstift ziehen, Schlauch festhalten, Griff drücken, und eine Pulverwolke über das Feuer legen", gibt Schepperle Anweisungen.
„Diese Übungen müssen sein, so bleibt man immer auf dem Laufenden", hält Erzieherin Ursula Eschbach-Braun die Pflichtschulungen für „sehr sinnvoll".
Bild: Nach der Theorie folgte die Praxis mit Feuerlöschtest. (Foto: Döttling)