Heiligabend um 7 Uhr startet seine Schicht, am ersten Feiertag um 8 Uhr morgens kann er wieder nach Hause gehen: Für Feuerwehrmann Werner Friedle (58) ist der Dienst an Weihnachten Alltag. Mindestens fünfzehn Mal hat er das schon erlebt. „Ich hab' mich dran gewöhnt“, sagt der Brandamtmann. Bescherung gibt's dann eben einen Tag später.Weihnachtlich geht's in der Wachabteilung der Heilbronner Feuerwehr dennoch zu. Ein Weihnachtsbaum ist geschmückt, aus Radio und Fernsehen wird weihnachtliche Stimmung kommen, „einer wird wieder Ziehharmonika spielen“, blickt Friedle voraus.
Ein gemeinsames Essen ist geplant, „vermutlich Gulasch“, denn wenn ein Einsatz kommt, muss das Mahl aufgewärmt werden können. Schwarzwälder Kirschtorte bringt Feuerwehrsprecher Günter Baumann seit Jahren an Heiligabend für die Schicht vorbei. Weihnachtsbaumbrände sind die Ausnahme, Türöffnungsdienste hat Friedle viel öfter erlebt, wenn in der besonderen Stimmung der Schlüssel vergessen wird. Was er sich nicht wünscht: einen schlimmen Verkehrsunfall. Denn das „muss an Weihnachten nicht sein“. (cf)
Stille Nacht? Höchstwahrscheinlich nicht für Edgar Gurr. Während andere zuhause Weihnachtslieder singen, versieht der 38-jährige Polizeihauptkommissar seinen Dienst im Führungs- und Lagezentrum der Unterländer Polizeidirektion. Bei ihm gehen zwischen Heiligabend 19.15 Uhr und dem 1. Weihnachtsfeiertag 5.15 Uhr alle Notrufe aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn ein; er wird es sein, der gegebenenfalls größere überraschende Einsätze koordiniert.
Dass seine Frau Tatjana mit den beiden Kindern Julia (4) und Timo (1) und den Schwiegereltern nach der Bescherung allein weiterfeiert, ist so ungewöhnlich nicht. Gurr: „Die Familie ist gewöhnt, dass ich regelmäßig auch zu ungünstigen Terminen Dienst habe. Das ist akzeptiert und normal für uns.“
Auch vor der vorgezogenen Bescherung ist Edgar Gurrs Heiligabend dieses Jahr von der Arbeit geprägt: Vom Frühdienst kommt er gegen 12.30 Uhr heim und schläft dann erstmal ein paar Stunden vor für die Nacht. Wenn er am Spätnachmittag aufsteht, „wird ein bisschen mit den Kindern gespielt, und dann kommt die Bescherung“. (ff)
red - stimme.de
Bem.: Der Artikel wurde auf den Bereich Feuerwehr/Polizei beschränkt