Der Vorgänger, das LF 16 TS, hatte noch am Vortag seinen letzten öffentlichen Auftritt bei der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Lauffen bei den Weingärtnern (wir berichteten). Jetzt aber strahlt das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 beim Tag der offenen Tür am Sonntag vor den Toren des Gerätehauses in voller Pracht. Im Namen der Bürgerschaft übergibt Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger der elfjährigen Mia, dem jüngsten Mitglied der Jugendfeuerwehr, den Schlüssel. „Wir investieren hier in die Zukunft“, betont er. Immerhin 32 Jahre hatte das alte Fahrzeug gehalten.
Günstig 380 000 Euro hat das für den Brandeinsatz und für technische Hilfeleistungen ausgerüstete HLF gekostet. 99 000 Euro Zuschuss gab es dafür von Kreisbrandmeister Uwe Vogel. „Der Preis ist absolut günstig und zeigt, dass die Kameraden nicht alle Wünsche, sondern das Erforderliche in den Vordergrund gestellt haben“, betont er. Es liegt aber auch am vorhandenen Rüstwagen, dass die Wehr bei der Ausstattung etwas zurückhaltender agieren konnte.
Ein 2000 Liter Wassertank ist in dem 290-PS-Fahrzeug vorhanden, dazu 120 Liter Schaumtank und automatische Schaumzumischung. „Das hatten wir bisher nicht, ist aber heute fast Standard“, erklärt Pressesprecher Michael Kenngott. Ebenfalls neu sind die vier in der Mannschaftskabine untergebrachten Pressluftatmer, so dass sich die Spezialisten bereits auf der Fahrt zum Einsatz ausrüsten können und keine wertvolle Zeit verlieren.
Hintendrauf sind zwei Schlauchhaspeln, die jeweils ein einzelner abrollen kann. Bisher wurden drei Personen benötigt. „Der pneumatische Lichtmast obendrauf ist außerdem sofort einsetzbar, wird über die Bordelektrik gespeist“, erläutert Kommandant Heiner Schiefer.
Es sei kein neues Spielzeug, wie es oft im Volksmund heiße. Vielmehr sehe er es als Pflicht und Aufgabe an, die neue Technik zu beherrschen, um im Notfall Mensch und Sachen retten zu können. „Dafür üben wir.“
Gebraucht Zusätzlich hat sich die Wehr auch ein gebrauchtes Notstromaggregat gekauft, da es inzwischen Vorschrift ist, dass Magazine autark mit Strom versorgt werden können. Weil es dafür keinen Zuschuss hab, schaffte man den Anhänger gebraucht an. Der kann nun auch bei Notfällen vor Ort verwendet werden, ist zusätzlich mit einem 9,80 Meter hohen Lichtmast ausgerüstet. „Der strahlt von hier aus die Weinberge an“, erklärt Kenngott.
In drei Jahren steht, wenn möglich, die nächste Wiederbeschaffung an. „Den Rhythmus wollen wir wenn möglich halten, dann sind in 30 Jahren alle zehn Boxen im Magazin einmal erneuert“, stellt Bürgermeister Waldenberger fest.
Bild: Kreisbrandmeister Uwe Vogel (v. li.), Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger, Mia (11), Kommandant Heiner Schiefer und Uwe Thoma, stellvertretender Kreisbrandmeister strahlen mit dem neuen HLF20 um die Wette. (Foto: Stefanie Pfäffle)