Grußwort von Reinhold Gall zum Neujahrsempfang des THW Heilbronn am 8. Januar 2023
Da Sie ja zusammen mit dem Neujahrsempfang auch das 70-jährige Bestehen des THW Ortsverbandes Heilbronn feiern, möchte ich zuerst ganz herzlich gratulieren. 70 Jahre, das bedeutet, dass kurze Zeit nach dem offiziellen Gründungsdatum des THW Deutschland, wir wissen, dass dies mit einem mündlichen Auftrag des Bundesinnenimisters Gustav Heinemann an Otto Lummitzsch, begründet ist, sich in Heilbronn Männer gefunden haben, die diesen Auftrag praktisch aufgenommen und umgesetzt haben.
Die damals vor 70 Jahren, ebenso wie viele Männer und Frauen heute, begriffen, es sich zu eigen gemacht haben, dass ein jeder von uns einen Beitrag zum Gelingen unseres Gemeinwesen leisten und Teil unseres einmaligen Systems der Gefahrenabwehr, der Hilfeleistung und Rettung sein kann.
Dieses Zusammenspiel, der aberhundert Tausenden Menschen in unseren Organisationen, die gegenseitige Ergänzung der möglichen Leistungen in der täglichen Gefahrenabwehr, des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes durch unsere FW, das THW, die Rettungsdienstorganisationen, kann aber weiterhin nur funktionieren, wenn es auch zukünftig genügt Nachwuchs gibt. Wenn Menschen begreifen, dass eine dienende Funktion im Staat eine noble Aufgabe ist.
Angesichts der nach den Silvesterausschreitungen gegenwärtig wieder einmal aufkommenden Integrationsdiskussionen, will ich deshalb ausdrücklich sagen, wir, die Blaulichtorganisationen machen ein Integrationsangebot, dass da heißt, machen sie mit bei uns, reihen sie sich ein bei den helfenden Händen und sie werden merken, dass dies befriedigender, dass dies dem Leben mehr Sinn gibt, als sich gegen uns zu stellen. (Vielleicht ist der Urteilsspruch ein Weckruf zum nachdenken)
Beim Blick auf das noch neue Jahr ist mir ein Neujahrswunsch von Walter Rathenau in den Sinn gekommen, der gesagt hat: weniger Reden, mehr Gedanken, weniger Interessen, mehr Gemeinsinn. Weniger reden, das will ich beherzigen. Mehr Gedanken, würde ich mir dahingehend wünschen, dass wir uns immer auch selbst hinterfragen, ob es immer die anderen sind die Fehler machen, die Schuld haben, ob immer die anderen etwas tun müssten oder ob ich nicht auch mal selbst gefragt und gefordert bin. Weniger Interessen, mehr Gemeinsinn bedeutet für mich relativ einfach ausgedrückt, das Wörtchen ich, tatsächlich auch klein zu schreiben und das Wörtchen Wir hingegen groß.
In diesem Sinne Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit die wir pflegen und alles Gute für das neue Jahr 2023.