Bei einer Feierstunde am vergangenen Freitag im festlich geschmückten Feuerwehrhaus konnte das neue „Flaggschiff“, das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, durch Bürgermeister Ulrich Ruoff an die Freiwillige Feuerwehr Oedheim unter ihrem Kommandanten Franz Schuster übergeben werden.
Bürgermeister Ulrich Ruoff konnte zunächst neben den Mitgliedern des Gemeinderates, den Vertretern der Verwaltung und den fast vollzählig anwesenden Feuerwehrkameraden besonders mehrere Gäste herzlich bei der Übergabe begrüßen.
Er betonte, dass aufgrund der vom TÜV festgestellten schwerwiegenden Mängel am alten TLF 16 (Baujahr 1977) und einer wirtschaftlich nicht vertretbaren Reparatur die Neuanschaffung eines Tanklöschfahrzeugs unabwendbar war. Der Gemeinderat nahm sich der Verantwortung an und nach dem positiven Zuschussbescheid des Landes in Höhe von DM 168.000,- erfolgte im September 2001 die Vergabe an die Firmen MAN (Fahrgestell) und Rosenbauer (Aufbau) zum Gesamtpreis von DM 461.000,-.
Bürgermeister Ruoff ist sich sicher, dass bei dem jüngsten und teuersten Gerät der Feuerwehr, das im März 2002 bei der Fa. Rosenbauer in Linz/Österreich endabgenommen und überführt wurde, jeder Euro gut angelegt ist und das Gerät in gute Hände übergeben wird. Er hofft, dass es trotzdem möglichst selten zum Einsatz kommen muss und dankt allen, insbesondere auch Kreisbrandmeister Hansmann, die an der Bestellung und Anschaffung beteiligt waren.
Mit eindrucksvollen Worten segnete Pfarrer Georg Remmlinger das Fahrzeug und erbat auch den Schutz des Heiligen Sankt Florian, dem Schutzheiligen der Feuerwehr.
Für Pfarrer Dr. Karl Braungart (als Notfallseelsorger Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oedheim) ist Helfen die Aufgabe der Feuerwehrleute und das neue Fahrzeug soll dieser Aufgabe dienen. Er geht davon aus, dass „Motivation und Begeisterung durch das neue Tanklöschfahrzeug“ bei den Feuerwehrkameraden hervorruft und diese ihr Amt im Bewusstsein tun, dass Gott den Dienst der Wehr segnet.
Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann verbindet mit dem Fahrzeug Dank an die Feuerwehrleute mit ihrer Verantwortung für die Allgemeinheit und betont, dass der Feuerwehrdienst eine sehr schwierige Aufgabe mit neuen Gefahrenquellen ist und die Ausrüstung und Ausbildung den gestiegenen Ansprüchen gerecht werden muss. Für die Beschaffung des TLF 16/25, dem maßgeblichen Baustein in der Fahrzeugkonzeption, dankt er Bürgermeister Ruoff, dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung. Gleichzeitig dankt er der Freiwilligen Feuerwehr für den Einsatz bei der Bestellung und bestätigt, dass Oedheim Anlass zu Stolz und Freude über die sehr gute Ausrüstung der Wehr haben kann.
Gerhard Leidinger von der Firma Rosenbauer überreichte dann symbolisch den Fahrzeugschlüssel an Bürgermeister Ruoff und Kommandant Franz Schuster und bedankte sich für das Vertrauen in die Firma Rosenbauer, die damit seit 1998 bereits das 7. Fahrzeug in den Landkreis Heilbronn liefern konnte. Herr Helsch dankte im Auftrag der Fa. MAN für den Auftrag zur Lieferung des Fahrgestells.
Kommandant Franz Schuster dankte dem Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Ruoff und dem Kreisbrandmeister für die gute Zusammenarbeit bei der Anschaffung. Für die Segensworte dankte er Pfarrer Georg Remmlinger und Dr. Karl Braungart. Zugleich betonte er, dass das neue Fahrzeug für uns „kein neues Spielzeug ist“, sondern professionell für die anstehenden Aufgaben der Wehr genutzt wird. Auch hofft er, dass durch das Fahrzeug junge Kameraden den Weg zur Feuerwehr finden. Abschließend dankte er der Wehr und der Mannschaft für die Einsatz- und Übungsbereitschaft und für die Vorbereitung der Fahrzeugübergabe.
Anschließend wurde von allen Anwesenden die Gelegenheit genutzt, das neue Fahrzeug eingehend zu inspizieren und bei einem von den Feuerwehrfrauen vorbereiteten Imbiss den Abend ausklingen zu lassen.
Das Fahrzeug ist aufgebaut auf einem Allradfahrgestell MAN M250B mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen, einem Radstand von 3,60m, sowie 9-Gang-Schaltgetriebe. ABS, Differentialsperre, sowie Schleuderketten als Anfahrhilfe sorgen für die nötige Sicherheit bei extremen Straßenverhältnissen. Der 6-Zylinder-Reihenmotor verfügt über eine 4-Takt-Diesel-Direkteinspritzung mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung und bringt eine Leistung von 180 kW (245 PS) bei einem maximalen Drehmoment von 975 Nm.
Der Fahrzeugaufbau Rosenbauer TLF 16/25 AT verfügt neben der Normbeladung noch über eine vielfältige örtliche Beladung für technische Hilfeleistung.
Die wichtigsten davon sind:
- 2400 l Löschwassertank
- Feuerlöschkreiselpumpe 1600 l/min
- Wasser/Schaum-Monitor 1200 l/min
- Schnellangriff S25 50m mit Pistolenstrahlrohr
- Schnellangriffseinrichtung, Verteiler B-CBC mit B-Druckschlauch
- Schaumrohre für Mittel- und Schwerschaum, 6 St. Schaummittelbehälter
- 120 m B-Schlauch
- 180 m C-Schlauch (4 Schlauchtragekörbe)
- 1 Tauchpumpe
- 4 Pressluftatmer Überdruck, 300 bar, 6 l, davon 2 im Mannschaftsraum gelagert,
- 4 Reservedruckluftflaschen, 8 Atemschutzmasken
- 3-teilige Schiebleiter, 4-teilige Steckleiter
- Umfeldbeleuchtung and den Seiten und im Fahrzeugheck
- Stromerzeuger 8 kVA mit Elektrostarter
- Teleskop-Lichtmast 5 m mit 2 Flutlichtstrahlern 1000 W, mit Fernsteuerung
- 2 Flutlichtstrahler 1000 W mit Stativ
- 1 Funkgerät FuG 8b1 mit FMS-Handapparat, Zusatzlautsprecher im Mannschaftsraum und im Heck
- 4 Funkgeräte FuG 11b
- 1 Hydraulischer Rettungssatz bestehend aus Motorpumpe mit Schnellangriffshaspel und Aufrollvorrichtungen mit Handkurbel, Hydro-Spreizer, Hydro-Schneidgerät, 3 Rettungszylinder, 850, 1250, 1600 mm
- 1 Motorsäge
- 1 Rettungssäge
- 1 Glassäge mit Federkörner
- 1 Hochleistungslüfter 34.000 m3/h
- 1 Hebekissensatz
- 1 Kanaldichtkissensatz
Für die Bevölkerung besteht beim nächsten „Tag der offenen Tür“ ausreichend Gelegenheit, sich über das neue Tanklöschfahrzeug, seine Ausrüstung und seine Einsatzmöglichkeiten zu informieren.