Die Freiwillige Feuerwehr Gemmingen stellt zum Jahresende ein neues HLF 20 in Dienst. Bei dem Fahrgestell handelt es sich um ein Mercedes Benz, Atego 1730, mit automatisiertem Schaltgetriebe. Der Ausbau wurde von der Firma Rosenbauer in Luckenwalde verwirklicht. Die Pumpe hat eine Leistung von 3500 l/min.
Bei der Konzeptionierung des Fahrzeugs stand der Arbeitsschutz der Einsatzkräfte an oberster Stelle und wurde wie folgt umgesetzt:
Das Fahrzeug verfügt an allen Plätzen über Airbags und Sicherheitsgurte. Um die Geräuschemissionen im Innern des Fahrzeugs so gering als möglich zu halten, wurde das Sondersignal in der Frontstoßstange verbaut und die Fahrerkabine zusätzlich schallisoliert. Ebenfalls wurde die Ergonomie bei der Geräteentnahme genau betrachtet. Aus diesem Grund wurde auch ein nachrutschendes Schlauchmagazin für B Schläuche in G3 eingebaut. So ist die Entnahme der B-Schläuche auf einer angenehmen Höhe möglich. Die Entnahme der 3-teiligen Schiebleiter wurde mittels Entnahmeschlitten inkl. Kippfunktion umgesetzt. Des Weiteren wurde am Heck eine Kombi-Heckklappe eingebaut, welche im unteren Teil den klassischen Geräteraumrolladen zur Pumpenbedienung hat, sich jedoch zum Schutz vor der Witterung auch komplett aufklappen lässt, so dass der Maschinist ein Dach inkl. Beleuchtung über sich hat. Um den Blick bei Einsatzfahrten auf den Verkehr aufrecht zu erhalten, wurde für den Fahrer ein Fußtaster zur Bedienung des Sondersignals verbaut. Das Fahrzeug verfügt über einen Rückfahrwarner und Rückfahrkamera. Über allen Sitzen mit PA wurden Brillenstaufächer angebracht.
Alle Geräte, elektrische Werkzeuge sind einheitlich mit dem 28V Akkusystem von Milwaukee ausgerüstet. Dieser Akkutyp wird auch bei dem mobilen Beleuchtungsmodul eingesetzt. Ersatzakkus werden im Lade-Servicepoint in G2 vorgehalten, so dass immer ausreichend Redundanz vorgehalten wird. Ein akkubetriebenes Belüftungsgerät ist ebenfalls verlastet. Eine Besonderheit ist zudem der Schnellangriff „Druckluft“ und Schnellangriff „Strom“ in G4. Alle Strahlrohre sind Hohlstrahlrohre der Firma AWG. In G1 wird eine LKW-Rettungsplattform mitgeführt.
Die Atemschutzgeräte wurden mit integrierter Rettungsmöglichkeit „MSA Alpha Belt“ ausgerüstet und sind in Überdruckversion mit ESA-Steckanschluss umgesetzt.
Die komplette Beleuchtung wurde in LED-Technik umgesetzt und auf dem Dach der multifunktionale Flexilight Lichtmast inkl. Fokusierfunktion verbaut.
Das neue HLF hat eine umfangreiche Ausstattung für den Bereich Brandbekämpfung, technische Hilfe, kleinere Gefahrguteinsätze, Absturzsicherung, Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen, sowie Notfallrettung inkl. AED. Am Heck wurde eine Haspel „Wasserentnahme“ inkl. Systemtrenner, sowie eine Verkehrsabsicherungshaspel angebracht. Beide Haspeln sind mit ausziehbarem retroreflektierendem Warnrollo ausgestattet. Für jede Kraft steht eine LED Lampe „Streamlight Survivor ZO“ zur Verfügung. Eine Seilwinde von Rotzler, ein Mehrgasmessgerät und eine Wärmebildkamera runden die Ausstattung ab.
Die Farbgestaltung wurde in Folienbeklebung in Tagesleuchthellrot RAL3026 umgesetzt. Die Rollläden wurde in Anthrazit RAL7016 pulverbeschichtet und mit retroreflektierenden Applikationen versehen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit diesem Fahrzeug ein schlagkräftiges und sicheres Fahrzeug beschafft wurde, welches multifunktional einsetzbar ist.