Bad Friedrichshall soll eine „Ausrückwache Süd“ bekommen, um Fahrtzeiten zum Einsatz im Plattenwald zu optimieren. Der Baustart ist wahrscheinlich 2020.
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Friedrichshall hat viele Einsätze zu bewältigen. Allein im laufenden Jahr waren es bereits 150. Allerdings besteht Verbesserungsbedarf, was die Ausrückzeiten in den Plattenwald betrifft, informierte Bürgermeister Timo Frey in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Wir sind auf Kante genäht.“
Denn laut Gesetz muss jeder Einsatzort in der Stadt innerhalb von zehn Minuten erreicht werden. Deshalb soll nun eine sogenannte Ausrückwache im Gebiet Obere Fundel gebaut werden.
Wehrleute, die in Kochendorf-Süd wohnen oder arbeiten und deshalb für einen Einsatz im Plattenwald zwei Mal die Ortsdurchfahrt Kochendorf sowie die Kocherbrücke überqueren müssen, würden dank des Neubaus ihre Anfahrtswege deutlich verkürzen, erklärte Frey. So würden die Zeiten, bis die Mannschaft im Ernstfall eintrifft, wesentlich optimiert.
Ein reiner Zweckbau ist geplant
„Es wird ein reiner Zweckbau“, erläuterte der Rathauschef. Es sollen eine Halle für ein Löschgruppenfahrzeug und einen Mannschaftstransportwagen sowie Umkleideräume und Sanitäreinrichtungen für 20 Männer und fünf Frauen sowie ein kleiner Aufenthaltsraum entstehen. Das Areal in der Oberen Fundel ist 1000 Quadratmeter groß, der Bau umfasst 200 Quadratmeter zuzüglich eines Technikraums. Auf dem Hof werden neben Rangier- und Abstellflächen 20 Parkplätze gebraucht.
„Wir gründen keine neue Abteilung oder kaufen neue Fahrzeuge“, betonte Frey. Übungen, Schulungen oder Wartungen finden weiterhin in der Hauptwache statt.
Grobe Kostenschätzung: eine Million Euro
Eine grobe Kostenschätzung für den Bau liegt bei einer Million Euro. „Das hängt aber ganz entscheidend von den Baupreisen und der Planung ab. Wir hoffen, dass wir eine kostengünstige Lösung hinbekommen“, sagte Frey. Es können außerdem Zuschüsse beantragt werden.
Der Gemeinderat stimmte dem Bau der neuen Ausrückwache grundsätzlich zu. Michael Reiß (CDU) verband dies mit der Hoffnung, dass mit dem Gebäude als Leuchtturm vielleicht auch neue Wehrleute aus dem Plattenwald gewonnen werden könnten. Jetzt werden Entwurf und Kostenberechnung erarbeitet, um im Februar 2019 fristgerecht Zuschussanträge zu stellen. Weil die Stadt aber erst im Sommer 2020 mit einem Bescheid rechnet, kann wahrscheinlich erst im Herbst 2020 mit dem Bau der Wache begonnen werden.