Ihre Einsatzkleidung und die persönliche Ausrüstung aus den alten Standorten Weiler, Eichelberg und Eschenau bringen die Mitglieder der Abteilung Obersulm II der Freiwilligen Feuerwehr zuerst in ihr neues Feuerwehrhaus. Abteilungskommandant Reiner Schüro räumt gemeinsam mit seinen Feuerwehrkameraden und -kameradinnen im großen, nach Geschlechtern getrennten Umkleideraum Ausrüstung und Schutzkleidung in die offenen Schränke ein. „Das Wichtigste ist, dass jeder schnell wieder Zugriff auf seine persönliche Ausrüstung hat. Sollte ein Alarm eingehen, sind wir trotz des Umzugs sofort zum Ausrücken bereit“, erläutert Schüro.
43 Männer und zwei Frauen der Abteilung Obersulm II räumen Samstag die alten Feuerwehrhäuser aus und ihr neues Domizil an der Querspange zwischen Eschenau und Weiler ein. Unterstützt wird die neue Abteilung vom Führungsstab der Abteilung Obersulm I.
Alarmmelder werden neu programmiert
Der stellvertretende Kommandant der Gesamtwehr Mathias Nothdurft sitzt im Funkraum vor seinem Laptop und programmiert gemeinsam mit Hardy Hilkert 50 Alarmmelder der Abteilung II um. „Parallel dazu wird die neue Alarmierung in der Heilbronner Leitstelle umgestellt“, erläutert Hilkert. Im neuen Schlauchlager bespricht Christian Gruber, zweiter Stellvertreter von Gesamtkommandant Gerhard Schenk, mit drei Kameraden, wie das Lager am besten organisiert wird. Auf einem mobilen Rollgerüst montieren die Feuerwehrmänner Ahmet Akyol und Martin Nerenz an der Decke die Ladegeräte für die Einsatzfahrzeuge.
Im Hof stehen tropfnass das Löschfahrzeug LF 8 der ehemaligen Abteilung Eschenau und das LF 20 der Abteilung I. „Wir bereiten den Fahrzeugtausch mit Obersulm I vor“, berichtet Andreas Fensch aus Weiler, stellvertretender Abteilungskommandant der neuen Abteilung. Beide Fahrzeuge werden gereinigt, vollgetankt und die Ausrüstung auf Vollständigkeit überprüft.
Künftig rückt das LF 20 in Eschenau aus. Im provisorisch mit neuen Stühlen und Tischen möblierten Besprechungsraum überprüft Harald Frech Gültigkeit der Führerscheine. „Unser Material aus ist bereits alles da, wir hatten ja nicht viel“, berichtet Fensch am Vormittag. Viel „Altmaterial“ wie alte Uniformen, Möbel, Feuerwehrhelme aus Stahl oder veraltete Ausrüstung habe man bereits unter der Woche aussortiert.
Gitterboxen und große Plastikkisten
Während am neuen Standort das Einräumen läuft, steht vor dem Feuerwehrhaus in Eichelberg der Liefer-Lkw von Feuerwehrmitglied Jürgen Schweikert. Die Ladebordwand ist heruntergelassen und zehn Helfer räumen das alte Magazin in Gitterboxen und große Plastikkisten aus. „Wir haben auch schon vorgearbeitet“, berichtet Steffen Badtmann. Gemeinsam hieven Kathrin Hedtke und Andreas Niedt einen Sack Ölbinder in eine Gitterbox, die mit einem Gabelstapler verladen wird. „Wir müssen mindestens noch dreimal fahren“, meint Bernd Frisch, ehemals Abteilungskommandant in Eichelberg, einer der Stellvertreter von Reiner Schüro. Ihm gefalle besonders die Geräumigkeit des Feuerwehrhauses.
Da ist er nicht allein. „Ich freue mich dass wir nun von hier aus gemeinsam ausrücken können, das Haus ist spitze“, meint Udo Bräuninger. „Das ist der wichtigste Raum im neuen Feuerwehrhaus, hier hat allein die Technik 55 000 Euro gekostet“, berichtet Bautechniker Erich Tresp vom Bauamt. Ihn begeistert die moderne Technik: „Wenn ein Alarm eingeht, öffnen sich automatisch die Türen und Tore, das Licht geht an, im Umkleideraum springt die Zusatzheizung an der Decke an, die Einsatzkräfte können viel schneller ausrücken.“
Vom Spatenstich zum fertigen Gebäude
Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus der Abteilung II der Freiwilligen Feuerwehr Obersulm erfolgte am 5. März 2017. Im April 2017 begannen die Bauarbeiten. 33 Firmen waren am Bau beteiligt. Die offizielle Bauabnahme erfolgt am 27. November 2018. Das rund 3,3 Millionen Euro teure Gebäude hat einen Rauminhalt von 6360 Kubikmetern und eine Nutzfläche von 983 Quadratmetern auf zwei Ebenen. Die 300 Quadratmeter große Fahrzeughalle hat Platz für vier Einsatzfahrzeuge. Der hintere Hof ist gleichzeitig Übungsgelände mit Ober- und Unterflurhydrant sowie einer Zisterne für Pumpübungen. Der Feuerwehr stehen 48 Parkplätze zur Verfügung