Führungswechsel nach zwei Jahrzehnten: Zum neuen Kommandanten der Neckarwestheimer Feuerwehr wählte die Hauptversammlung Jochen Rieker. Als sein Stellvertreter wurde Bastian Scheithauer berufen. Sie lösen die bisherigen Führungskräfte Martin Gross und Joachim Panzer ab, die nicht mehr kandidiert hatten.
Die Wehr verfügt gegenwärtig über insgesamt 72 Angehörige, davon 41 in der aktiven Mannschaft. Das Durchschnittsalter liegt, wie Gross berichtete, gegenwärtig bei 36 Jahren, mit steigender Tendenz.
Applaus Nach dem vorgeschrieben schriftlichen Wahlgang stand die Truppe auf wie ein Mann und spendete langen und dankbaren Applaus für die beiden Männer, die gemeinsam seit 1994 an der Spitze der Feuerwehr gestanden hatten. Martin Gross, der sein Amt aufgab, „weil mal Jüngere ran sollten“, sagte reihum herzlichen Dank: an seine Kameraden, den Gemeinderat, den Kreisbrandmeister, seinen Kollegen von der GKN-Werkfeuerwehr und an die Helfer vom Roten Kreuz. Gross versicherte, Mitglied der Wehr zu bleiben – „Altersabteilung!“ wurde ihm scherzhaft zugerufen.
Jochen Rieker hatte seither den Posten des Jugendfeuerwehrwarts bekleidet. Für ihn wählten die Mitglieder der Nachwuchstruppe Robin Scheithauer, seither Riekers Stellvertreter. Zum stellvertretenden Wart kürten sie Marcus Schaaf.
In seinem Jahresrückblick hatte Martin Gross von kleineren Einsätzen berichtet. Eher geheimnisvoll gestaltete sich im Dezember die Suche nach der Ursache von Gasgeruch an der Kreisstraße nach Kirchheim, entlang der Gasversorgungsleitung. Als Ursache stellte sich eine lose Verschraubung an einer so genannten Odorierungsanlage heraus, die dem geruchlosen Erdgas einen Geruchsstoff beifügt, damit eventuelle Undichtigkeiten besser bemerkt werden können.
Hauptereignis war die Übernahme des neuen Hilfeleistungs- und Löschgruppenfahrzeugs HLF 20 im Juni. Das feuerrote, 390 000 Euro teure Mobil ersetzt das Tanklöschfahrzeug 16/25, das technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.
Erfolge Im Sommer hat eine Gruppe der Wehr zusammen mit Kameraden aus Talheim die Bedingungen für das Leistungsabzeichen in Bronze erfüllt. Dieses Jahr soll das silberne Abzeichen folgen. In gleicher Weise war die Jugend erfolgreich: Die Jung-Feuerwehrleute erkämpften die Jugendflamme Stufe I.
Bedenken, die Bürgermeister Mario Dürr gegen eine befürchtete Konzentration der Wehren im ländlichen Bereich geäußert hatte, versuchte Kreisbrandmeister Uwe Vogel zu zerstreuen. Die Wehren sollten eigenständig bleiben. Erfahrungen, die bei der Erprobung der integrierten Funkleitstelle für Stadt- und Landkreis Heilbronn gemacht wurden, würden nun „mit höchster Priorität“ umgesetzt, so Vogel.
Beförderungen gab es auch: Mike Sautter ist nun Anwärter in der aktiven Truppe. Sascha Freiberger und Marcus Schaaf wurden zu Feuerwehrmännern ernannt, Yannic Gross zum Oberfeuerwehrmann.
Bild: Führungswechsel bei der „blauen Truppe“: (von links) Bürgermeister Mario Dürr, Bastian Scheithauer, Jochen Rieker, Martin Gross, Joachim Panzer. (Foto: Uwe Mundt)