Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Neue Führungsebene für die Hölzerner Wehr

Eberstadtvon Karin Freudenberger, HSt

„2016 war für uns ein nasses und ereignisreiches Jahr.“ Mit diesem Satz charakterisierte Kommandant Marco Hinner den Einsatzbericht anlässlich der Hauptversammlung der Eberstädter Feuerwehr. Ein unfreiwilliger Höhepunkt, der sich auch wie ein roter Faden durch die Berichte aller anderen Redner zog.

Warum das so wahr, dokumentierten schon die nüchternen Zahlen. Von den 1334 Einsatzstunden des gesamten Jahres entfielen alleine 1078 Stunden auf die Hochwasserereignisse im Mai und Juli. „Wir hatten 20 Einsätze, einer davon aber an 120 Stellen“, erinnerte Hinner an jene Wasserschlacht, die auch die Wehr selbst betraf mit hohen Schäden im Magazin, an den eigenen Fahrzeugen und den Autos der Kameraden, die zum Einsatz gefahren waren. Ein Punkt, den Klaus Rüdel von der Altersabteilung kritisierte. Die Schadensregulierung bei den Privatautos durch die Versicherung, die nur den Zeitwert ersetzte, sei die nächste Katastrophe gewesen. Und die dann durch die Gemeinde zusätzlich ausgezahlte Ausgleichssumme wäre so zögerlich gekommen, dass mehrere Floriansjünger zwischendurch an Austritt aus der Wehr gedacht hätten, sie aber nicht umgesetzt haben. Deshalb besteht die Abteilung Eberstadt immer noch aus 47 Kameraden, in Hölzern sind es 17. Ein Lob Hinners ging an die Sportgruppe, die seit zehn Jahren durch regelmäßiges Training für Fitness sorgt, aber auch die Kameradschaft fördert. Als wichtigen Appell gab er den Wehrleuten mit, die Ausbildung zum Atemschutzträger zu forcieren. Die derzeitige Zahl von 21 Atemschutzträgern sei zu wenig.

Helfer Für die Abteilung „Helfer vor Ort“ berichtete Mario Weller von 76 Einsätzen, bei denen drei gemeinsam mit der Wehr gemeistert werden mussten. Die Ersthelfer werden weiter fleißig trainieren, vor allem mit der neuen Übungspuppe.

Für die Abteilung Hölzern ging eine lange Ära zu Ende. Abteilungskommandant Klaus Seeger trat nach 23 Jahren von diesem Posten zurück. „Du hast alles gegeben, um Hölzern als eigene Abteilung zu erhalten“, lobte Hinner. Bei den Neuwahlen setzten sich jeweils Jochen Stein als Abteilungskommandant und Robert Schieker als Stellvertreter ohne Gegenstimmen durch. Eine Ehrung gab es für Klaus Kessler, der seit 25 Jahren aktiv ist, darunter auch sieben Jahre als Eberstädter Abteilungskommandant.

Bürgermeister Stephan Franczak betonte in seinen Dankesworten, wie wichtig die Wehr für die Verwaltung beim Hochwasser gewesen wäre. Rund 350 000 Euro Schaden habe die Gemeinde mittlerweile ermittelt, ohne die Hilfe der Floriansjünger wäre es deutlich mehr gewesen. Er betonte, dass derzeit keine Absicht bestünde, die Abteilung Hölzern aufzulösen.

Großübung Der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Thoma regte an, das Thema Versicherungen der Kameraden nochmals zu überprüfen. Außerdem kündigte er an, dass im Laufe des Jahres eine Großübung im Tunnel Hölzern stattfinden werde.