Aus dem Weg! Am späten Dienstagabend eilt die Feuerwehr mit Martinshorn und Blaulicht zum Beilsteiner Herzog-Christoph-Gymnasium (HCG). Die Brandmeldeanlage des HCG hat einen Alarm ausgelöst. Rotes Blinklicht und ein durchdringender Heulton machen darauf aufmerksam, dass Gefahr im Verzug ist. Die Feuerwehrleute werden über digitale Meldeempfänger und durch die Sirene auf dem Rathaus zum Einsatz gerufen. „Es ist eine Alarmübung, die vor allem die neu installierte Brandmeldeanlage testen soll“, sagt Kommandant Bernd Kircher. Aufmerksam verfolgt er den Ablauf der Übung.
Szenario Wenige Minuten nach der Alarmierung sind die Löschfahrzeuge TLF 16/25 und LF 8/6 sowie das Einsatzauto an der Schule angekommen. Während die Feuerwehrleute Licht und Wasserversorgung installieren, informiert sich Einsatzleiter Rainer Heidinger über die Lage. An der Brandmeldezentrale wird angezeigt, dass der Melder 1 der Linie 11 den Alarm ausgelöst hat. Das würde bedeuten, dass es in dem im Untergeschoss eingebauten Blockheizkraftwerk (BHKW) brennt. Kommandant Kircher erläutert das weitere Unfallszenario. Es wird angenommen, dass ein Monteur einen Ölwechsel am BHKW vornimmt. Das Öl hat sich dabei an heißen Motorteilen entzündet. Es kommt zu einer starken Rauchentwicklung. Das bedeutet, dass Feuerwehrleute zuerst Menschen retten müssen.
Gleichzeitig wird die Beilsteiner Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) alarmiert. Mehrere Kommandos sind in der Nacht zu hören. Schlauchleitungen werden an Hydranten angeschlossen. Zwei Atemschutztrupps rücken mit Schlauch und Lampe ausgerüstet zum Brandherd vor.
„Person gefunden!“ gibt ein Atemschutzträger über Funk nach draußen. Es ist dann der vierköpfige Einsatztrupp des DRK gefordert, um den Verletzten, inzwischen mit einer Trage in Sicherheit gebracht, medizinisch zu versorgen. „Wir machen die Erstversorgung, und im Ernstfall würde der Notarzt das Weitere veranlassen“, erklärt David Zmyslowski vom Beilsteiner DRK.
Von Hausmeister Markus Auer erfahren die Einsatzkräfte, dass sich noch weitere Menschen im Schulgebäude aufhalten könnten. Kursteilnehmer der Volkshochschule und eine Putzkolonne könnten noch drin sein. Einsatzleiter Heidinger ordnet deshalb vier Trupps ab, die die betroffenen Gebäudeteile systematisch durchkämmen sollen. Nach einiger Zeit wird gemeldet, dass sich niemand mehr im Haus befindet. Die Alarmübung der Feuerwehr ist nach einer Stunde beendet.
Verengt Kommandant Bernd Kircher zieht noch am Einsatzort ein kurzes Resümee. Mit 30 Wehrleuten sei die Präsenz gut gewesen. Auch die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen der Löschfahrzeuge sei in Ordnung. „Die Zufahrt zum HCG ist aber etwas problematisch anzusehen“, meint Kircher kritisch. Parkende Fahrzeuge entlang der Einfahrt von der Einsteinstraße her hätten den Weg verengt. Der Kommandant ist aber sehr erleichtert, dass die neue Brandmeldeanlage zuverlässig funktioniert hat.
Bild: Bei der Alarmübung sind neben den Feuerwehrleuten auch Mitglieder der Beilsteiner DRK-Ortsgruppe im Einsatz. (Foto: Werner Kuhnle)