Flammen schlagen aus der Türe, Bett und Stromkasten brennen. 150 Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr aus der Kernstadt und den Stadtteilen trainieren in einer speziellen Brandübungsanlage auf dem Festplatz an der Talstraße den Ernstfall.
Inklusive Kurzschluss „Wir üben zum Schutz unserer Bürger und ihres Eigentums sowie zum Selbstschutz unserer Kameraden“, erzählt Stadtkommandant Martin Kuhmann. Die Übungsanlage wurde der Feuerwehr für Übungszwecke von der EnBW-Region Franken für vier Tage zu Verfügung gestellt. „Mit einer Fläche von etwa 21 Quadratmetern kann ein Keller- oder Wohnungsbrand sowie ein Stromkastenkurzschluss unter Echtbedingungen simuliert werden“, sagt Marco Glietsch. Der Helfer bildet mit Thorsten Frank und Andreas Schleihauf die Spitze eines zehnköpfigen Ausbilderteams für den Brandübungscontainer.
Bett, Treppe, Schrank und Verteilerkasten aus Metall werden durch entzündetes Gas von Flammen umhüllt und können den Container bis auf 600 Grad Celsius erhitzen. Vollständig ausgerüstet gehen immer zwei Feuerwehrleute als Trupp unter Atemschutz in den Container und löschen die verschiedenen Brandherde. „Ganz schön heiß - und wie im Ernstfall“, kommentiert Lars Wind, Abteilungskommandant aus Kleingartach, seinen Übungseinsatz.
Der Vorteil der speziellen Anlage liegt auf der Hand: Die Eppinger Feuerwehren können darin trainieren, wie sie bei den einzelnen Bränden jeweils vorgehen müssen. Beim Kellerbrand geht es beispielsweise vom Dach des Containers über eine Treppe nach unten, während den Floriansjüngern die Flammen entgegenschlagen. „In diesem Fall wird mit Hohlstrahlrohren und Sprühstrahl vorgegangen“, erläutert Marco Glietsch.
Bevor die ausgebildeten Atemschutzgeräteträger der Realität so nahe kommen, gehen etwa zehn Stunden Theorie und Praxis voran. Dank der guten Ausbildung und der sicheren Bedienung des Containers kommt es zu keinen Verletzungen, und die Verantwortlichen denken über eine regelmäßige Trainingseinheit in dieser Form nach.
Gefährlicher Sauerstoff Höhepunkt ist der Flashover, eine Rauchdurchzündung. Bei einem vermeintlich gelöschten Brand kann es gefährlich werden, wenn man die Türe oder ein Fenster öffnet. Weil Sauerstoff zuströmt, kann es zu einer Druckwelle kommen und die Flammen schlagen über die Köpfe hinweg. „Deswegen wird die Brandbekämpfung in diesem Fall immer in gebückter Haltung und auf Knien vorgenommen“, erklärt Stadtkommandant Kuhmann.
Bild: Gut ausgebildet die Bürger schützen: Die Atemschutzträger der Eppinger Feuerwehren üben den Ernstfall. (Foto: Markus Pfründer)