Eigentlich ist das Feuerwehrfest in Lampoldshausen eine ruhige Hocketse, auf der man sich trifft und über dies und das redet. In diesem Jahr war das beherrschende Thema der geplante Windpark im Harthäuser Wald, der insbesondere bei den Lampoldshausenern kaum Freunde findet. Bei den Bewohnern des kleinsten Hardthausener Ortsteils ist die Verbundenheit mit dem Wald noch größer als in anderen Ortschaften.
Trotz allem Wind um die Windkraft wurde auch über anderes diskutiert. Wie immer zeigte sich, dass die Kameradschaft mit den benachbarten Wehren funktioniert. Schon am Samstagabend waren viele da, und auch zum Weißwurstfrühstück am Sonntag waren die Bänke voll mit Uniformierten aus anderen Orten.
In der Hardthausener Feuerwehr verrichten derzeit 95 Männer und eine Frau ihren ehrenamtlichen Dienst. Der Kommandant der Abteilung Lampoldshausen, Ralf Haußecker, verfügt über 31 Männer. Leider, so bedauerte er, sind es in der Tagespräsenz nur sechs Leute.
Das Problem haben allerdings nicht nur die Lampoldshausener, sondern auch die Abteilungen Gochsen und Kochersteinsfeld. Deshalb, erklärte Ralf Haußecker, wurde beschlossen, dass stets alle Abteilungen alarmiert werden, wenn es einen Einsatz gibt. So könne sichergestellt werden, dass ausreichend Einsatzkräfte am Brand- oder Unglücksort sind. Wenn die Drehleiter in Lampoldshausen gebraucht wird, wird die Möckmühler Feuerwehr alarmiert. Insgesamt ist der Abteilungskommandant mit seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben eine gute Kameradschaft und eine gute Altersstruktur.“
Im vergangenen Jahr gab es für die Mannschaft von Ralf Haußecker sechs Einsätze, zwei davon waren in Lampoldshausen. Einmal musste nach einem Windbruch einem Autofahrer geholfen werden, die mit seinem Pkw in einen querliegenden Baum gefahren war. Im laufenden Jahr waren die Floriansjünger innerhalb weniger Tage drei Mal im Einsatz - und jedes Mal führte der Weg zum selben Haus. Jedes Mal gab es Rauchentwicklung, zweimal auch einen kleinen Brand.
Für das Feuerwehrfest wurde der Brandschutzanhänger des Feuerwehrverbandes geholt. Aus diesem durften am Sonntagnachmittag die Kinder Bobbycars holen und am Festgelände vor dem Feuerwehrgerätehaus entlang düsen. Außerdem konnten in dem Anhänger Materialien erkundet werden. Dabei wurde deutlich, erklärte Ralf Haußecker, was schnell Feuer fängt und was nicht so gut brennt.
Den Nachwuchs rekrutiert die Lampoldshausener Abteilung aus der Hardthausener Jugendfeuerwehr. Einsteiger, die nicht aus der eigenen Jugend kommen, gibt es laut Gesamtkommandant Klaus Herold fast keine. Der Vorteil ist, dass die jungen Leute fast fertig ausgebildet sind, wenn sie zu den Aktiven wechseln. Jochen Steeb sorgt mit seinen Ausbildern dafür, dass die junge Mannschaft so gut funktioniert wie bei der Schauübung beim Feuerwehrfest. Der Nachwuchs zeigte, was bei einem Löschangriff zu tun ist. Gelöscht wurde übrigens mit Schaum, der aus Spülmittel hergestellt wurde, wie Steeb erklärte.
Bild: Achtung, Achtung! Jede Menge Schaum gab„s bei der Übung der Hardthausener Jugendfeuerwehr. (Foto: Agentur Kochertal)