Eigentlich hatte sich Annica Benter längst entschieden: Die Zwölfjährige will zur Eppinger Feuerwehr. Beim Jugendfeuerwehrtag am Gerätehaus in der Wilhelmstraße probierte sie den Umgang mit der Wasserspritze aus, schließlich will sie künftig „Feuer löschen und bei Gefahr helfen“.
Nach einer Fahrt auf der Drehleiter meldete Annica sich an: Jetzt gehört sie der größten Wehr im Landkreis Heilbronn an, rund 500 Mitglieder zählt die Eppinger Mannschaft.
Deren Nachwuchs zeigte am Samstag, was er drauf hat. Die Richener demonstrierten auf der Kaiserstraße den Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten. „Da kommt man ganz schön ins Schwitzen“, sagte der stellvertretende Jugendleiter Thorsten Lang, als der Nachwuchs die Schere an einem alten Ford ansetzte. In voller Ausrüstung zerschlugen die Jugendlichen die Scheiben, zersägten Gurte und Säulen, bis sie das Autodach gefahrlos abheben konnten. Damit im Ernstfall alles reibungslos klappt, zerlegen die Kameraden in ihren Übungen zehn bis 15 Autos im Jahr, erzählte Stadtkommandant Martin Kuhmann.
Die Feuerwehr sei „eine sinnvolle, sehr gute Einrichtung, die Mitglieder benötigt“, betonte Kuhmann. Zwar sei die Jugendfeuerwehr der Gesamtstadt mit rund 50 Mitgliedern gut aufgestellt, „aber der Vorausschauende wird aktiv, bevor er in Not ist“. Deshalb steht das Jahr 2014 ganz im Zeichen der Mitgliederwerbung. Beim Aktionstag auf dem Schulhügel konnte die Feuerwehr bereits drei Jugendliche gewinnen.
Den Jugendfeuerwehrtag eröffnete der Nachwuchs aus Elsenz mit einer Löschübung. „Hier ist Teamarbeit gefragt“, kommentierte Thorsten Lang. Jeweils zu zweit richteten die Jugendlichen die Wasserschläuche auf eine brennende Hütte und gaben Einsatzkommandos. Schnell stieg aus dem Holzhäuschen schwarzer Rauch empor - der Brand war unter Kontrolle. Der Aktionstag ging weiter mit Wasserspielen und jeder Menge Information. „Eine tolle Veranstaltung“, fand nicht nur Renate Vylezik, die ihre Enkelin Annica begleitete.