Insgesamt zufrieden waren die Verantwortlichen nach einer Übung der Freiwilligen Feuerwehren Güglingen, Frauenzimmern und Eibensbach an der Realschule Güglingen. Manche Details müssen jedoch "nachgeübt" werden, um im Ernstfall gerüstet zu sein.
Mehr als 100 Zuschauer hatten sich nach Vorankündigung des " Ernstfalls" schon am Einsatzort versammelt, ehe der Feueralarm im Schulkomplex am Stadtgraben überhaupt ausgelöst worden war. Die Hauptübung stand diesmal ganz im Zeichen der Menschenrettung.
"Bei einem Experiment im Chemiesaal ist es zu einer Explosion samt Brand und starker Rauchentwicklung gekommen", vermeldete die Schulleitung. Parallel zur Brandbekämpfung sollte nach Verletzten und Vermissten gesucht werden.
Pünktlich um 15 Uhr heulten die Sirenen. Sechs Minuten später war das erste Feuerwehrfahrzeug einsatzbereit vor Ort. Im Minutentakt folgten sechs weitere Fahrzeuge und drei Einsatzwagen des DRK.
Den "Brand" hatten die Wehren schnell unter Kontrolle. Auch die Bergung von Verletzten klappte gemeinsam mit DRK-Helfern aus Brackenheim und Zaberfeld wie am Schnürchen.
Bei der Vermisstensuche taten sich die Floriansjünger jedoch schwerer. Im weit verzweigten Schulkomplex hatten sich fast zwei Dutzend Kinder "versteckt". Doch nach gut 25 Minuten konnte die Einsatzleitung froh verkünden: "23 Menschen vermisst, 23 gerettet."
Nachdem die von Feuer und Rauch eingeschlossenen Kinder mittels Tragen ebenerdig geborgen oder mit Steckleitern aus den oberen Stockwerken gerettet worden waren, blieb am Ende sogar noch Zeit für feuerwehrtechnische Demonstrationen.
So wurde gezeigt, wie ein sekundenschnell per Pressluft aufgebauter Sprungretter - der Nachfolger des Sprungtuches - mit wenigen Handgriffen zur Einsatzstelle gebracht werden kann. Auch spezielle Sicherungsgeräte für die Atemschutz-Geräteträger wurden vorgeführt.
So genannte "Totmanngeräte", die ein schrilles Signal von sich geben, wenn sich ein Feuerwehrmann beim Einsatz etwa zehn Sekunden nicht mehr bewegt, wurden erfolgreich ausprobiert.
Eines haben Feuerwehrleitung, Schulleitung und Stadtverwaltung am Ende des knapp einstündigen Einsatzes erkannt: Auf einen Ernstfall in der mittlerweile größten Realschule im Kreis Heilbronn mit knapp 1000 Kindern und über 50 Lehrkräften müssen sie sich noch besser vorbereiten. Bei der Manöverkritik wurden Dinge angesprochen, "die noch nachgeübt werden müssen", so der stellvertretende Kommandant Bernd Neubauer.
"Der Übungszweck wurde erfüllt", meinte Bürgermeister Klaus Dieterich. Es sei aber fast nicht vorstellbar, wenn tatsächlich über 1000 Menschen unter einem Dach versammelt wären und ein großer Rettungseinsatz notwendig würde. "Es gibt sicher noch Details zu besprechen", merkte das Stadtoberhaupt an, zeigte sich aber mit Personen- und Technik-Einsatz zufrieden.