Unwetter wie vergangenen Sonntag verlangen den Freiwilligen Feuerwehren vor Ort einiges ab. Praktisch im Minutentakt melden sich dann Bürger, weil Keller unter Wasser stehen. In einigen Fällen könnten die Leute sich selbst helfen, sagt Michael Kenngott, Sprecher der Lauffener Feuerwehr.
Wie viele Einsätze absolvierte die Lauffener Feuerwehr am Sonntag?
Michael Kenngott: Wir hatten etwa 30 Einsätze. Darüber hinaus riefen noch mal gut 25 Lauffener bei uns an, weil sie irgendwo Wasser stehen hatten.
Bei der Wehr gehen mehr Anrufe ein als sie tatsächlich Hilfe leisten muss?
Kenngott: Ja, wir verzeichneten am Sonntag 60 Stellen, von denen Bürger sagten, diese seien überschwemmt. Nur bei etwa der Hälfte wurden wir tatsächlich aktiv. Deshalb sprechen wir von 30 wirklichen Einsätzen. Der stellvertretende Kommandant fuhr aber zu allen, die sich meldeten, und schaute erst einmal, ob die Mannschaft anrücken muss. Das war nicht immer der Fall.
Rufen die Leute also an, obwohl sie sich selbst helfen könnten?
Kenngott: Manchmal reicht es, zum Beispiel den Schachtdeckel vom Ablauf im Keller zu lösen und mit der Hand oder einem Gegenstand die Schachtwände entlang zu fahren. Dann lösen sich Ablagerungen und das Wasser fließt besser ab. Über die Jahre setzt sich darin Dreck ab. Manche kehren Staub in den Schacht, andere entsorgen ihre Zigarettenkippen in ihm. Die Leute sollten den Ablauf ab und zu mit einen Eimer Wasser durchspülen.
Was können Betroffene noch tun?
Kenngott: Wenn das Wasser nur ein paar Zentimeter hoch steht, könnten die Leute selbst Lappen und Eimer nehmen und das Wasser aufwischen oder mit einem Schüsselchen in einen Eimer schöpfen. Wenn wir vor Ort sind und darauf hinweisen, dass es sich in einem konkreten Fall um eine freiwillige Aufgabe der Feuerwehr handelt, die gebührenpflichtig ist, winken manche ab und sagen: „Dann mache ich es selbst.“ Wir kommen den Bürgern aber grundsätzlich immer zur Hilfe.