Nach einem Verkehrsunfall sind in zwei PKW je eine Person eingeklemmt. Einsatzkräfte nach Gefahrenabwehrstufe (GAS) 3 würden alarmiert werden. Doch alles ist nur eine Übung. Thema am letzten Übungsabend der Feuerwehr Lehrensteinsfeld: Technische Hilfeleistung nach VU.Hierzu hat man die neue Ergänzungseinheit Rüstwagen mit Löschfahrzeug der für Lehrensteinsfeld zuständigen Feuerwehr aus Weinsberg in den Ablauf integriert. Ebenfalls dabei waren wieder Rettungsassistenten im Praktikum (RAiP) vom ASB Heilbronn-Franken.
Das sehr gut vorbereite Unfallbild stellte zwei Fahrzeuge nach einem Zusammenstoß dar. Jeweils eine Person musste mit umfangreicher Technik gerettet werden. Erschwerend war die Lage der Fahrzeuge. Der Erste PKW drohte an der Böschung abzurutschen. Das zweite Fahrzeug stand Einige Meter tiefer in einer Wiese.
Der Ersteintreffende RTW stellte nach seiner ersten Erkundung fest: Ohne Feuerwehr geht hier gar nichts. Schnell teilt der Einsatzleiter Feuerwehr die Übung in zwei Abschnitte ein. PKW 1 am Hang mit LF 10/6 Lehrensteinsfeld unterstützt durch den Rüstwagen. PKW 2 in der Wiese mit dem Lehrensteinsfelder LF 8 und TLF 16/25 aus Weinsberg. Zu jedem Abschnitt kam noch ein RTW mit je drei RAiP`s.
Eine Sicherung durch die Seilwinde vom Rüstwagen kam zum Einsatz. Tragbare Leitern sicherten einen behelfsmäßigen Zugang zum Fahrzeug. Nahezu alle hydraulischen Rettungsgeräte wurden eingesetzt und mussten zusätzlich durch Geräte vom Rüstwagen ergänzt werden. Absolute Disziplin und Absprachen zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr waren erforderlich um hier eine koordinierte und patientengerechte Rettung durchzuführen. Die ungewöhnliche Lage ließ keine gewohnten Abläufe zu.
Am PKW 2 arbeitete man mit den Rettungsgeräten vom TLF 16/25. Die Mannschaft war gemischt. Klare Aufgaben und Teamgeist führten hier zur Rettung der eingeklemmten Person im Heckbereich. Man wählte bewusst diesen Fahrzeugbereich aus, da hier sehr selten Personen einklemmt werden. Alle Punkte zum Ansetzen hydraulischer Geräte sind andersFast zeitgleich meldeten die Abschnitte nach knapp einer Stunde Person befreit und Rettungsdienst übergeben.
Für die Lehrensteinsfelder war es die dritte Übung mit dem ASB im Jahr 2012. Für die Kameraden aus Weinsberg, die vorrangig mit jungen Mitgliedern teilnahmen, ein Neuland. In der Nachbesprechung lobten sie die sehr gut dargestellte Übung und die notwendigen Abläufe die durch den Rettungsdienst entstehen. Für die neuen RAiP`s war es sehr lehrreich, gemeinsame Abläufe mit der Feuerwehr unter fast realen Bedingungen zu üben. Bei einem echten Einsatz kann man nicht einfach Stopp sagen und unterbrechen um eine spezielle Situation zu besprechen.