Viermal hintereinander – am 7., 8., 9. und am 14. Juni hat es das Gemeindegebiet in Untergruppenbach durch Starkregen erwischt. Die Verwaltung beschäftigt sich noch heute damit.
Bürger und die Kirchengemeinde haben sich mit überfluteten Kellern herumgeschlagen. Feuerwehr und Bauhof waren im Dauereinsatz. Noch heute sind Spuren sichtbar, und die Verwaltung beschäftigt sich nach wie vor mit dem Thema. „So ein Ausmaß habe ich noch nie erlebt“, sagt der Untergruppenbacher Bürgermeister Joachim Weller.
Auf die Gemeindekasse kommt einiges an Ausgaben zu. 80.000 bis 100.000 Euro schätzt Weller: „Das ist eine ordentliche Hausnummer.“ Darunter fallen folgende Posten: Die Entschädigung für die Feuerwehrleute – zehn Euro die Stunde – , bezahlt werden Nachbarwehren und die Überstunden im Bauhof. Spielplätze mussten gerichtet werden, und eine Kanalbefahrung war erforderlich. Bezahlt wurden teilweise auch die Arbeitgeber der Feuerwehrleute, die durch den Dauereinsatz an einem dieser Tage nicht mehr arbeitsfähig waren.
Für Feuerwehr und den Bauhof veranstaltet die Gemeinde ein großes Grillfest. „Dieses Engagement ist viel wert“, sagt Weller.
Mittlerweile hat der Untergruppenbacher Gemeindechef einige Gesprächsrunden absolviert, um Problemstellen zu analysieren. Schlamm von den Äckern, Stroh von den Erdbeerfeldern, beides landete in den Abläufen, dieses Thema erörterte Weller mit dem Landwirtschaftsamt. Danach korrigierte der Bürgermeister seinen Eindruck, dass es einen Zusammenhang zwischen der Art der Bewirtschaftung und Verstopfungsmaterial geben könnte. Die Landwirtschaft habe selbst erhebliche Schäden, bilanziert Weller. An der Bewirtschaftung sei nichts zu kritisieren, und die Gespräche seien sehr konstruktiv verlaufen.
Nach dem ersten Starkregen ließ das Landratsamt die Gräben an der Straße ausbaggern, die beim nächsten Starkregen wieder vollliefen. Dass eine so viel befahrene Landesstraße überspült wird, „geht eigentlich nicht“, findet Weller.
Bei Donnbronn kam das Wasser über die Anhöhe. In einer Menge, bis die Abläufe zustauten. Passt die Dimensionierung noch? Das Ingenieurbüro Winkler und Partner wird berechnen, ob hier Veränderungsbedarf besteht.
Beim Termin mit dem Regierungspräsidium am 24. Juni nahmen die Verantwortlichen die Situation an der Schafgrundbrücke in den Blick. Das Wasser läuft aus dem Außenbereich Schafgrund regelmäßig unter der Brücke durch, in Richtung Ort, die Ilsfelder Straße entlang, an der Kirche vorbei, biegt um die Ecke, kommt durch die Hauptstraße in die Zollerstraße – bis zur Tiefgarage dort. „Man kennt den Weg des Wassers genau“, sagt Weller. Eine Idee ist es, dass unter der Brücke eine Art Kuppel oder Wall installiert wird, so dass nicht diese Wassermassen im Ort entstehen. Beachtet werden muss allerdings, dass die Straße gerne von Fußgängern genutzt wird, die Landwirtschaft hat Weller zufolge wohl Ausweichmöglichkeiten.
An eben jener Schafgrundbrücke sorgte auch der große Ablauf für Ärger. Die Feuerwehrleute zogen mit den Händen Stroh aus dem verstopften Gitter raus. Besser wäre es, wenn der Ablauf im Fall des Falles weggezogen werden könnte, das wird noch geklärt. Schotter von der Landesstraße kam mit dem Wasser runter und verstopfte eine Etage tiefer den Ablauf.
Viermal erwischte es das Gemeindehaus, hier löste sich durch Umspülungen eine Bodenplatte, die den Kanal verstopfte. Der Kanal musste ausgefräst werden.
Ein Problem dieser Art könnte immer wieder entstehen, meinte Weller. Ein anderes Problemfeld entstand zwischen der Dornhag- und der Blumen-Siedlung. Aufgrund eines verstopften Grabens floss das Wasser in Richtung Baugebiet Talaue. Die Gemeinde schaut, ob sie ein Grundstück im Gewann Taubentränke kaufen kann, um die Wasserableitung zu optimieren.
Neben der Berechnung von Winkler und Partner sind dies Themen, die die Gemeinde mit „gesundem Menschenverstand in den Griff bekommen will“, so Weller. An der Topographie, dass sich der Ort eben im Tal befindet und die Äcker oberhalb auf der Höhe liegen, könne allerdings nichts geändert werden. „Damit müssen wir leben.“ Wenn Gewitter und Starkregen angekündigt sind, beschleicht viele Untergruppenbacher nach den Erlebnissen im Juni nach wie vor ein mulmiges Gefühl. Sie hoffen, dass es sie nicht wieder trifft.