Nur ein knappes Jahr dauerte die Amtszeit von Ralf Hemberger als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg. Hemberger erklärte vor sechs Wochen aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt und machte damit den Weg frei für Neuwahlen. Sein Nachfolger heißt Wolfgang Fischer. Die Wahl des zweiten Stellvertreters wurde aber zur Farce.
Wie groß das Interesse der Floriansjünger an der Neubesetzung der Ämter war, zeigte die Tatsache, dass zu der außerordentlichen Hauptversammlung immerhin 59 Wahlberechtigte und mehrere Mitglieder der Altersabteilungen und der Jugendwehr gekommen waren. Da bereits im Vorfeld intensive Gespräche stattgefunden hatten, gab es keinerlei Probleme, die Posten des Gesamtkommandanten sowie seiner beiden Stellvertreter im ersten Wahlgang zu besetzen.
Als einziger Wahlvorschlag lag für das Amt des Kommandanten der bisherige erste Stellvertreter Wolfgang Fischer von der Abteilung Gellmersbach vor, der dann auch 48 Stimmen erhielt. Fünf Stimmen waren ungültig, drei waren Enthaltungen, drei Wähler stimmten für den hier nicht kandidierenden Andreas Schick.
Der seitherige zweite Stellvertreter Lajosch Miklosch aus Weinsberg hatte sich bereit erklärt, auf die erste Stellvertreterposition nachzurücken. Er erhielt die überzeugende Mehrheit von 57 Stimmen, bei einem ungültigen Wahlzettel und einem Votum für Udo Lindenberg.
Vollends zur Farce wurde die Wahl des zweiten Stellvertreters. Auf den einzigen Kandidaten Andreas Schick - ebenfalls aus Gellmersbach - entfielen ganze 35 Stimmen, während 18 Zettel ungültig waren, drei Feuerwehrler unbedingt Oli P. in ihren Reihen sehen wollten und drei sich der Stimme enthielten. Bürgermeister Walter Kuhn, der die Wahl geleitet hatte, wünschte der neuen Führungsebene alles Gute und versicherte die volle Unterstützung aus dem Rathaus.
Anschließend überreichte er das Feuerwehrabzeichen in Gold an Emil Dorsch für 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Feuerwehrmann. Wolfgang Fischer bedankte sich anschließend bei der Versammlung für den großen Vertrauensbeweis.
Er versprach, sich dieses Votums als würdig zu erweisen. Eines seiner Hauptziele sieht er darin, in Zukunft die Kontakte unter den einzelnen Abteilungen zu verbessern.
Ernste Worte an die Versammlung richtete zum Schluss der bis 2001 amtierende langjährige Kommandant Walter Kübler. "Ich hoffe, dass Sie Ihre Mannschaft stets zu motivieren und positiv zu beeinflussen wissen und darüber hinaus Entscheidungen treffen", wünschte er sich eine neue Zeit der Kontinuität nach einigen Unruhen in den vergangenen Monaten.