Noch immer sucht die Kripo nach Hinweisen zu den Brandstiftungen im Ortsteil Untergriesheim – auch nach der Verhaftung eines 26-jährigen Mannes, der in der Nacht auf Samstag das Gartenhaus seiner Eltern angezündet hatte.
Viele Anwohner fanden in ihren Briefkästen in den vergangenen Tagen einen gelben Handzettel der Polizei, in dem dazu aufgefordert wird, verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Hierbei ist auch von einer versuchten Brandstiftung die Rede, die bislang noch gar nicht an die Öffentlichkeit gelangt war: In der Nacht auf Donnerstag – jene Nacht, in der auch die Scheune in der Haingasse brannte – versuchte jemand, das Vereinsheim der Agria-Freunde in Brand zu setzen.
Laut Ortsvorsteher Klaus Schaffner sei der Täter dilettantisch vorgegangen. Zum einen habe er ein Taschentuch in die Ritze zwischen Holzläden gesteckt und angezündet, zum anderen habe er Zweige von einem Baum mit Papier anzünden wollen – beides scheiterte. „Wir Agria-Freunde hatten ja von Anfang der Brandserie an Angst, dass es uns trifft“, sagt Schaffner, „das Vereinsheim ist abgelegen.“
Bei einigen Menschen im Ort bleibt die Unsicherheit, ob der verhaftete Mann auch die anderen Brände gelegt hatte. „Manche trauen dem Frieden noch nicht“, so Schaffner. Doch er sei zuversichtlich, dass es zu keinen weiteren Bränden mehr kommt. „Ich bin froh, dass die Feuerwehrleute jetzt mal wieder ein paar Nächte durchschlafen können.“
Die Auswertung der Spuren sei noch nicht abgeschlossen, sagt Staatsanwalt Harald Lustig. Ein weitergehendes Geständnis des Mannes, der zugegeben hatte, das Gartenhaus seiner Eltern angebrannt zu haben, sei ihm nicht bekannt.