Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Nach Brand: Lob an Feuerwehr

Oedheimvon Vanessa Wormer, HSt

Rainer Reuss kann noch lächeln. Nach dem Brand im Nebengebäude seines Wohnhauses in der Rathausstraße in Degmarn ist der Gemüsebauer vor allem eins: erleichtert, dass nicht mehr passiert ist. "Das wichtigste ist, dass keiner zu Schaden gekommen ist", sagt er. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich niemand in der Wohnung. Normalerweise sind dort sechs polnische Erntehelfer untergebracht. Sie arbeiteten am Samstagmittag auf dem Feld.

Verkohlt

Und doch: Der Großbrand hat einen hohen Sachschaden angerichtet. Erste Schätzungen gehen an die 100 000 Euro. "Die Gutachter von der Versicherung waren noch nicht da, erst danach weiß ich mehr", sagt Reuss. Im Moment liegen auf dem Hof hinter seinem Haus die verkohlten Überreste aus der Wohnung: eine Küchenzeile, Schränke, Kleider. "Es war eine voll ausgestattete Wohnung, zwei Schlafzimmer, Küche, Bad", erklärt der Landwirt. Es riecht noch stark verbrannt, im Nebengebäude tropft das Wasser von der Decke.

Der Alarm ging am Samstag gegen 13.40 Uhr ein. "Mein Nachbar hat Qualm gesehen und die Feuerwehr gerufen", sagt Reuss. Er selbst war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Acker und sah den Rauch von dort aus. "Ich dachte, das wird doch nicht bei mir sein." Beim Eintreffen der Oedheimer Feuerwehr stand das Nebengebäude bereits komplett in Flammen und drohte, auf das direkt angebaute Wohnhaus und zwei angrenzende Scheunen überzugreifen.

Außerdem war die Wasserversorgung vor Ort unzureichend: "Wir haben deshalb die Wehren aus Bad Friedrichshall und Neckarsulm zur Unterstützung angefordert", sagt der Oedheimer Kommandant Sven Kübler, der den Einsatz koordinierte. Aufgrund des großen Bedarfs an Atemschutzgeräten wurde der Atemschutzgerätewagen der Feuerwehr Heilbronn nach alarmiert. Die Wehren verlegten eine Wasserversorgung zum Kocher und zu einer Zisterne im Gewächshaus des Gemüsebauers Reuss.

Besorgt Nachbar Robert Schall beobachtete den Brand besorgt: "Ein paar Minuten lang habe ich gedacht, das kriegen sie nicht unter Kontrolle." Die Wehren bildeten eine sogenannte "Riegelstellung": Sie befeuchteten die umliegenden Gebäude, auch die Scheune von Robert Schall, um das Übergreifen der Flammen zu verhindert. Mit Erfolg: "Die Zusammenarbeit hat reibungslos geklappt, wir sind sehr glücklich, dass wir das Übergreifen verhindern konnten", sagt Kommandant Kübler. Auch der Brand konnte bis zum frühen Abend gelöscht werden. In der Nacht zu Sonntag war noch eine Brandwache im Einsatz.

"Die Feuerwehren haben tolle Arbeit geleistet, ich bin ihnen wirklich sehr, sehr dankbar", sagt der Geschädigte Rainer Reuss. Außerdem zeigte sich der Gemüsebauer überwältigt von der Unterstützung aus dem Dorf: "Wir haben sehr viele Kleiderspenden bekommen." Die polnischen Gastarbeiter sind jetzt zwischenzeitlich in einem anderen Haus untergebracht.

Brandursache

Zur Brandursache kann die Polizei noch keine genauen Angaben machen, wahrscheinlich brach das Feuer im Bereich des Küchenherds aus. "Ob es ein technischer Defekt war oder eine Fehlbedienung, das muss ein Sachverständiger klären", sagt Rainer Köller von der Polizei Heilbronn. Auf vorsätzliche Brandstiftung gäbe es keine Hinweise.