Dort wo früher der Kuhstall war, befindet sich heute ein moderner Funkraum, im ehemaligen Pferdestall die Ankleide. Der Zug Auenstein und Helfenberg der Ilsfelder Feuerwehr hat durch Umbau und mit viel Eigenleistung ein Magazin erhalten, das den heutigen Anforderungen entspricht. Jetzt wurde Einweihung gefeiert.
Noch erhaltene Nebengebäude des früheren Gutshofes dienten schon lange als Unterkunft für die Wehr. Mit Gerümpel im Haus, ohne Wasseranschluss, richtiger Heizung oder WC mussten die 20 Feuerwehrmänner ihren Dienst tun. „Mancher fragt sich, wie der Kreisbrandmeister einem solchen Treiben über Jahre zusehen konnte“, meinte Bürgermeister Thomas Knödler.
„Die Neustrukturierung der Ilsfelder Feuerwehr mit jetzigem Standort an der Ortsdurchfahrt brachte eine Auflösung des Standortes Auenstein mit sich“, erklärte der Helfenberger Gruppenführer Rainer Läpple. Die Notwendigkeit der Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Eintreffzeiten am Einsatzort ließ Helfenberg neu ins Blickfeld geraten. „Wir liegen außerhalb des vorgeschriebenen Radius' von drei Kilometern“, weiß Läpple.
Erste Pläne, nur das Erdgeschoss zu nutzen, wurden über Bord geworfen. „Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann war es sehr wichtig, dass ein Schulungsraum und eigene Umkleidemöglichkeiten für Frauen entstehen“, erinnert sich der Gruppenführer. Doch bis jetzt leistet in Helfenberg noch keine Frau den ehrenamtlichen Dienst. Staatssekretärin und CDU-Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch, die auch im Namen des FDP-Landtagsabgeordneten Richard Drautz sprach, betonte, dass nicht mehr alle Arbeitgeber bereit seien, Feuerwehrmänner für Einsätze frei zu stellen. „Deshalb ist es wichtig, die Frauen im Blick zu behalten und auf die Jugend zu setzen.“
Von November 2003 bis Sommer 2004 entstand ein schmuckes Feuerwehrhaus. Neben dem Fahrzeugstellplatz, den Spind-, Umkleide- sowie Duschräumen und dem Funkraum im Erdgeschoss mit 218 Quadratmetern, ist im Obergeschoss mit 74 Quadratmetern ein Schulungsraum mit Teeküche und Abstellmöglichkeiten entstanden.
Außerdem hat Gerätewart Alexander Stotz, der den Bau als Leiter vor Ort begleitete, einen Werkraum für kleinere Reparaturen erhalten. Doch die Küchenmöbilierung fehlt noch. „Die Gemeinde hat uns eine alte Küche angeboten, die wir abgelehnt haben“, erklärte Läpple. Der Gleichberechtigung wegen, vor allem gegenüber Schozach und Wüstenhausen, sei die Ausstattung der Küche Aufgabe des Zuges vor Ort, betonte der Schultes und bat die Festbesucher um Spenden.
Der Kostenplan von 260 000 Euro sei um knapp 15 000 Euro überschritten worden, erklärte Wolfgang Reinhardt vom Architekturbüro Kuon und Reinhardt. Etliche Sparren im Dachstuhl seien morsch gewesen. „Das konnte man vorher nicht sehen.“ Kreisbrandmeister Hansmann lobte die Eigenleistungen der Wehrmänner.
Foto: Das umgebaute Feuerwehrhaus in Ilsfeld-Helfenberg ist jetzt eingeweiht worden. Die Feuerwehrmänner haben viel in Eigenleistung gemacht. (Foto: Ute Knödler)