Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Miteinander als wichtiger Baustein

Ellbachtalvon Angela Groß, HSt

Beim künftigen Domizil der Feuerwehr Ellbachtal fand am Freitag das Richtfest statt. Im September soll das Gebäude eingeweiht werden.

Noch ist es ein Rohbau, der unübersehbar an strategischer Stelle an der Landesstraße 1102 zwischen Ellhofen und Lehrensteinsfeld steht. Ein Rohbau allerdings, für den starke Worte gewählt werden. Beim Richtfest am Freitag dauert es nicht lange, bis sie fallen: „etwas Einmaliges für Baden-Württemberg“, sagt Björn Steinbach. Der Lehrensteinsfelder Rathauschef und Vorsitzende des Feuerwehrzweckverbands Ellbachtal erinnert noch einmal daran, was das Besondere ist: Zwei Gemeinden – Ellhofen und Lehrensteinsfeld – bauen gemeinsam ein Feuerwehrhaus.

Das Gemeinsame betont auch Thomas Oeckler, seit über einem Jahr Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ellbachtal. Die Frage, wo die 46 Aktiven zu Hause sind, mag er nicht beantworten – „das ist rum, dazu gebe ich keine Auskunft“.

Es ist der Blick in die Zukunft, der zählen soll an diesem Abend. Dann, wenn Björn Steinbach daran erinnert, dass „Kinder und Jugendliche unsere Zukunft sind, und wir folgerichtig großzügig geplant haben“. Dann, wenn er den Monat September nennt, als Zeitpunkt für den Start im Haus. Und für die Zukunft ist es auch wichtig, dass es mit den Finanzen passt. Hier sorgt der Chef des Feuerwehrverbands für Beruhigung. „Wir können den Kostenrahmen definitiv einhalten.“ 4,3 Millionen Euro kostet das Domizil, komplett mit Möbeln und allem, was dazugehört, ausgestattet. 6500 Kubikmeter umbauten Raum kann die Feuerwehr ihr Reich nennen.

Rundgang

Oeckler zeigt den Gästen, darunter Gemeinderäte von Ellhofen und Lehrensteinsfeld, was es in Zukunft alles gibt. Den barrierefreien Zugang durch das Foyer – künftig mit historischem Gerät der beiden Wehren als Blickfang. Den Schulungs- und Ausbildungsraum: mit Küche, Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bereitschaft, aber auch für bis zu 100 Gäste bei Veranstaltungen. Den Umkleide- und Sanitärbereich: 50 Spinde für die Männer und zehn für das weiblichen Part – derzeit sind es zwei Feuerwehrfrauen, „die nächsten beiden stehen bereits in den Startlöchern“, erklärt der Ellbachtal-Kommandant.

Im Obergeschoss, wo Technik und in einem Querriegel das Lager untergebracht sind, gibt es massig Platz für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. „Wir setzen auf den Nachwuchs, versuchen, ihm etwas zu bieten“, sagt Oeckler. 13 Kinder, 18 Jugendliche: Das ist die Basis, rot-blau gekleidet. Damit die Jungs und Mädchen auch alles von der Pike auf lernen, bekommen sie ein ausgemustertes Wehrmobil. „Das sechste ist für die Jugend“, verweist der Kommandant darauf, dass ein Fahrzeug aus dem Regelbetrieb genommen wird. Die anderen fünf parken in der Halle. Dort wird am Freitag gerne gegessen und getrunken. Vermutlich eine Form der Gemeinsamkeit, die auch Bürgermeister Björn Steinbach gut gefallen haben dürfte. „Ich möchte mich sehr bedanken: für das Miteinander“, betont Steinbach und richtet sein wiederholtes Dankeschön an Fachingenieure, Planer, die Feuerwehr und Diana Szattelberger von der Verwaltung.

Vergaben

Ende Mai würden die letzten Vergaben für das Feuerwehr-Domizil erfolgen. „Die letzten zwei Jahre war extrem viel los, um das Ganze zum Laufen zu bringen“, sagt Steinbach. Flapsiger im Tonfall hält es Wolfgang Steinmetz, Zimmermeister aus Obersulm, bei seinem Spruch in luftiger Höhe. Von oben textet er: „So blieben die Wehren von Steinsfeld und Ellhofen, nicht zu Hause sitzen hinter dem Ofen. Sie haben eine Partnerschaft gegründet, so dass die Feuerwehr sich zusammenfindet. Von den Gemeinden wurde hier ein Bauplatz gefunden, der passend zwischen den beiden Ortschaften liegt. Und, so sage ich es unumwunden, ich denke, hier hat die Vernunft gesiegt.“

Foto: Mario Berger, HSt