Der Schlauchwagen SW 2000 ist beladen mit Wassersauger, Werkzeugen, Tauchpumpen und Feldbetten. Der zusätzliche Kleinbus steht bereit. Sechs Feuerwehrkameraden aus Weinsberg haben sich in der Nacht von Montag auf Dienstag auf den Weg nach Cossebaude gemacht, um der Partnerfeuerwehr und den Leuten nach der Flutkatastrophe zu helfen.
Der telefonische Hilferuf war am vergangenen Freitag gekommen, berichtete der stellvertretende Kommandant der Weinsberger Feuerwehr, Lajosch Miklosch, vor der Abfahrt.
Da Tausende Hilfskräfte in dem zehn Kilometer entfernten Dresden zusammengeführt wurden, war die 5600 Einwohner zählende Gemeinde auf sich gestellt. "Die haben uns vergessen", lautete der Hilferuf.
"Die Leute sind sehr deprimiert dort", so der Abteilungskommandant von Grantschen, Hartmut Flachsmann. Es hat ihn sehr berührt, als die Feuerwehrkameraden von Cossebaude über das Ausmaß der Flutkatastrophe am Telefon berichteten. "Wir fahren hin", war dann auch gleich die Reaktion der einberufenen Krisensitzung in Weinsberg.
Seit der Wende unterhält die Weinsberger Feuerwehr freundschaftliche Kontakte zu den Kameraden in Cossebaude. Die schon ein Tankfahrzeug aus Weinsberg geschenkt bekommen haben.
Am Montagabend war alles gepackt, von Besen und Schaufel bis zum Notstromaggregat und Ersatz-Gummistiefeln. Die vom Roten Kreuz bereit gestellten Feldbetten dienen als Schlafquartier in der Ortskirche.
Fünf Kisten Sprudel und Vesper sorgen erst einmal für das leibliche Wohl. Um Mitternacht fuhren die sechs Kameraden los, sieben Stunden lang, ins Ungewisse.
Neben Hartmut Flachsmann sind Wilfried Dierolf und Nils Marion noch aus Weinsberg-Grantschen dabei. Aus dem Teilort Wimmental kommen Michael Deissler und Wolfgang Mandel, aus Weinsberg Klaus Landenburger.
Lajosch Miklosch wird in den nächsten Tagen über Handy mit ihnen Kontakt halten. Alle haben jetzt eigentlich Urlaub, doch das Helfen ist ihnen wichtiger. Ende der Woche entscheide es sich, ob die Gruppe durch eine zweite abgelöst werde, so der stellvertretende Kommandant.
Mittlerweile ist die telefonische Rückmeldung gekommen, dass die Feuerwehrmänner gut in Cossebaude angekommen und bereits von den dortigen Kameraden eingewiesen worden sind.